Nikolaus Formanek, Betreiber der Parodie-Seite diekrone.at, die mittlerweile auf dieklone.at ausweichen musste, hat drei weitere Klagen aus dem Hause der Kronenzeitung bekommen. So reichte Krone-Herausgeber Hans Dichand eine Privatklage wegen eines fingierten Interviews mit ihm auf dieklone.at ein. Dabei geht es um zwei Textstellen ("erschwert wurde der langwierige Interviewprozess durch zunehmende Verkalkung und den nahezu perfekten Realitätsverlust des Greisen" und "auch ich bin ein alter Mann der an seniler Bettflucht leidet, kaum mehr die Wirklichkeit wahrnimmt, ... und eine Windel braucht, um sicher durch den Tag zu kommen"). Der Kläger sieht darin den Tagbestand der Beleidigung und beantragt eine Entschädigung. Die zweite Klage kommt von Dr. Ernst Swoboda, Angestellter der Mediaprint und laut dieklone.at "Anführer der juristischen Turmtruppen des Krone Verlags". Auch mit ihm wurde ein Interview auf dieklone.at fingiert. Üble Nachrede "Es war uns wichtig ein Zeichen zu setzen, dass zwar Demokratie und Meinungsfreiheit eine ganz witzige Sache sein können, aber im heutigen Österreich nichts verloren haben. Die können eh froh sein, dass die nötigen Reformen im Justizsystem Österreichs noch nicht so weit gediehen sind. In der Blütezeit unseres Landes, also in den späten 30er und früheren 40er Jahren wären die entweder ins Straflager gekommen und erschossen worden", wird Swoboda auf dieklone.at in den Mund gelegt. Darin sieht der Kläger üble Nachrede, in der ihm vorgeworfen wird, demokratiefeindlich zu sein, die Meinungsäußerungsfreiheit abzulehnen sowie das Naziregime des Dritten Reiches zu verherrlichen und zu verharmlosen. Die dritte Klage kommt vom Krone-Verlag und bezieht sich auf ein auf dieklone.at Abgebildetes Faksimile der Titelseite der Kronenzeitung. Dabei wurde auch ein Foto des Fotografen Reinhard Holl abgebildet, dessen Rechte bei der Krone liegen. (red)