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Foto: AP/Courtesy of Earth Sciences and Image Analysis Laboratory, NASA Johnson Space Center
Paris - Der Weltraumtourist schwebt drei Minuten lang in einem schwerelosen Zustand und genießt aus einer Höhe von mehr als 100 Kilometern den spektakulären Blick auf den Planeten Erde. Dann beginnt der Sinkflug, die Strahltriebwerke werden wieder gezündet und das Raumschiff landet wie ein Flugzeug auf einem Flughafen. Kosten für dieses Ticket in die Schwerelosigkeit: 150.000 bis 200.000 Euro.

So sieht der Ausflug in einem revolutionären Raumfahrzeug aus, mit dem Europas führender Raumfahrtkonzern Astrium möglicherweise schon ab 2012 reichen Fluggästen einen besonderen Nervenkitzel bieten will. Die Tochter des EADS-Konzerns stellte am Mittwoch in Paris ein originalgetreues Kabinenmodell des Raumfahrzeuges mit neuartigen Sitzen vor, die Schub- und Verzögerungseffekte "ausbalancieren".

Vier Passagiere pro Flug

Das einstufige Raumfahrzeug für Parabelflüge ist so groß wie ein Flugzeug für Geschäftsreisende und kann nach Astrium-Angaben vier Fluggäste auf die Höhe von 100 Kilometern bringen. Der Weltraumjet, der ab 2008 entwickelt werden soll, hebt von einem Flughafen ab. Die Raketentriebwerke werden auf zwölf Kilometern Höhe gezündet, so dass das Raumfahrzeug in nur 80 Sekunden bis auf 60 Kilometer Höhe steigt. Dann wird der Antrieb abgeschaltet und die Trägheit hebt das Raumschiff für Touristen in Schwerelosigkeit auf die gewünschte Höhe.

Oberhalb von Flugzeugen und unterhalb von Satelliten spielt sich das Weltraumabenteuer ab. Der Pilot steuert das Raumfahrzeug mit Kleintriebwerken, so dass die Fluggäste im schwerelosen Zustand auf ihre Kosten kommen. Mit zunächst 5.000 bis 7.000 möglichen Kunden wird gerechnet. Das Raumfahrzeug könnte ein Vorreiter für schnelle Transporte zwischen zwei weit entfernten Punkten auf der Erde sein oder neue Möglichkeiten für den raschen Zugang zum Weltraum bieten. Astrium will bis Ende 2007 die technischen Studien beenden und das Projekt mit den industriellen und finanziellen Partnern 2008 starten. (APA/dpa)