Wien – "Wir wollen trotz erhöhter Neubauleistung die tolerierbaren Kosten für ökologischen Wohnbau – und gleichzeitig das Mietniveau halten." So lautet das Ziel von Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SP) für die Novelle der Neubauverordnung, die kommende Woche beschlossen wird und im Juli in Kraft tritt.

Nichtrückzahlbare Darlehen

Dabei werden einerseits die möglichen "angemessenen Gesamtbaukosten" erhöht – denn aufgrund gestiegener Kosten, etwa für Baustahl, Beton oder auch Dämm-Materialien, seien die Bauträger immer mehr unter Druck gekommen, so Ludwig. Wie der Standard bereits berichtete, wird daher die Obergrenze für den Sockelbetrag von 1120 auf 1180 Euro/m2 erhöht. Zusätzlich sollen ökologische Maßnahmen, wie Passivhausstandard, der Einsatz erneuerbarer Energieträger oder der Einbau von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung zusätzlich durch nichtrückzahlbare Darlehen unterstützt werden. Diese Zuschüsse werden je nach Maßnahme gestaffelt, wie Ludwig erläuterte.

Einkommensgrenzen hinauf gesetzt

Gleichzeitig werden die Förderdarlehen für neue Mietwohnungen, Geschäftsräume und Heimplätze erhöht: Die Sätze liegen dann je nach Gesamtnutzfläche zwischen 510 und 700 Euro pro m². Darüber hinaus werden weiters die Einkommensgrenzen für geförderte Wohnungen hinauf gesetzt. Künftig darf das jährliche Familien-Nettoeinkommen bei einem 1-Personen-Haushalt maximal 37.110 Euro betragen, bei einem 2-Personenhaushalt 55.300, bei einem 3-Personenhaushalt 62.580 und so fort.

Diese Maßnahme kostet die Stadt bei der derzeitigen Wohnbauleistung rund 18 Mio. Euro zusätzlich. Da aber in den kommenden drei Jahren wieder mehr – insgesamt 20.000 – geförderte Wohneinheiten errichtet werden sollen, wird die Stadt in Summe rund 70 Mio. Euro zusätzlich aufstellen müssen. (frei, DER STANDARD Printausgabe 14.6.2007)