Der wegen millionenfacher Verbreitung von Spam-Mails verhaftete Robert Soloway bleibt bis Beginn seines Prozesses im Gefängnis. Ein Richter in Seattle (US-Bundesstaat Washington) lehnte am Mittwoch (Ortszeit) eine Freilassung des 27-Jährigen gegen Zahlung einer Kaution ab. Richter James Donohue begründete seine Entscheidung damit, dass Soloway familiäre Beziehungen zu Schweden habe und möglicherweise fliehen könnte.

Computerkriminalität kennt keine Grenzen

"Es gibt Fälle von Computerkriminalität, die keine geographischen Grenzen kennen", sagte Donohue. "Man kann diese Aktionen von Schweden aus genauso fortsetzen wie in den USA." Der als "Spam King" titulierte Soloway wurde am 30. Mai in Seattle verhaftet. Ihm wird in 30 Anklagepunkten unter anderem E-Mail-Betrug, Identitätsdiebstahl und Geldwäsche vorgeworfen. Der Prozess soll am 6. August beginnen. Bei einem Schuldspruch muss er mit 20 Jahren Gefängnis rechnen.

Ermittlungen liefen seit 2003

Soloway hat nach Ermittlungen der Staatsanwälte seit 2003 mehrere zehn Millionen E-Mails verschickt, in denen er für Software zum Versenden massenhafter Werbemails warb. Das Spamhaus Project, eine internationale Anti-Spam-Organisation, zählte Soloway zu einer Gruppe von etwa 135 Spammern, die für 80 Prozent des weltweiten Aufkommens von unerwünschten Werbe-Mails verantwortlich gemacht werden.(APA/AP)