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Geglückter letzter Außeneinsatz von Patrick Forrester (Mitte oben) und Steven Swanson.

Foto: APA/EPA/NASA HANDOUT
Washington - Die Vorbereitungen zur Rückkehr der US-Raumfähre "Atlantis" auf die Erde sind am Montag auf in vollem Umfang angelaufen. Am Abend sollten nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA die Verbindungsluken zwischen der "Atlantis" und der Internationalen Raumstation (ISS) geschlossen werden. Das endgültige Abdocken der Raumfähre war für Dienstag geplant.

Der Zeitplan

Die Landung der "Atlantis" nach ihrem 13-tägigen Aufenthalt im All wird für Donnerstag erwartet. An Bord der Raumfähre kehren sieben Astronauten zurück, unter ihnen Sunita Williams, die am Samstag den Rekord für den längsten Aufenthalt einer Frau im All von 188 Tagen und vier Stunden brach.

Die Verbindungsluken sollen in der Nacht auf Dienstag gegen 0.23 Uhr geschlossen werden, das Abdocken der Raumfähre von der ISS sei für Dienstag um 16.42 Uhr geplant, teilte die NASA mit. Am Montag sollten nach NASA-Angaben außerdem computerkontrollierte Antriebsmotoren getestet werden, um die ISS in eine etwas niedrigere Umlaufbahn zu befördern. Bisher befindet sich die Raumstation 350 Kilometer über der Erde.

Erfolgreicher Außeneinsatz

Die "Atlantis"-Astronauten Patrick Forrester und Steven Swanson hatten bei ihrem rund sechsstündigen Außeneinsatz am Sonntag unter anderem einen Stromerzeuger an einem neuen Trägersystem zur Gewinnung von Sonnenenergie aktiviert: An dem Trägersystem ist ein Solarzellengenerator montiert, der sich ständig der Sonne zuwendet und dabei 20 Kilowatt Energie für die ISS produziert. Das Trägersystem war von der "Atlantis" angeliefert und bereits am vergangenen Montag aufgebaut worden. Die beiden US-Astronauten hatten außerdem ein Computer-Netzwerkkabel für das ISS-Modul Unity und einen Meteoritenschutzschild installiert und eine GPS-Antenne abmontiert.

Bei einem Außeneinsatz am Freitag hatte die "Atlantis"-Crew einen Schaden an der Isolierschicht der Raumfähre behoben. Mit Hilfe von Klammern tackerten sie den Hitzeschild zusammen. Beim Start der Atlantis hatte sich ein Stück der Verschalung gelöst, wodurch ein etwa zehn mal 15 Zentimeter großes Loch am Hitzeschild entstand. Wegen der erforderlichen Reparatur verlängerte die NASA die "Atlantis"-Mission um zwei Tage. Die Experten befürchteten, der Riss könne wegen der Hitzeentwicklung beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zu einem Risiko werden.

Die Sache mit den Computern

Für Aufregung hatte zwischenzeitlich auch der Ausfall von drei russischen Computern gesorgt, die für die Sauerstoff- und Wasserversorgung der Raumstation zuständig sind - eine bisher beispiellose Computerpanne. Nach 48 Stunden gelang es der Crew, den Schaden zu beheben. Am Samstag gab die NASA Entwarnung: "Die Computer laufen wieder."

Die aktuelle Mission ist die 21. Reise eines Space Shuttles zur ISS und die fünfte Reise seit dem Unfall des Space Shuttle "Columbia" im Februar 2003, bei dem alle sieben Astronauten an Bord ums Leben kamen. Bis zum Jahr 2010 will die NASA noch mindestens 13 Raumfähren ins All schicken, um die umgerechnet rund 74 Milliarden Euro teure ISS fertigzustellen. Ihr Betrieb gilt unter anderem als entscheidende Stufe vor den geplanten bemannten Missionen zum Planeten Mars. (APA/red)