Wien – Kurt Waldheim ist tot. Der frühere Bundespräsident und UNO-Generalsekretär ist am Donnerstag zu Mittag 88-jährig im Kreis seiner Familie gestorben.
Bundespräsident Heinz Fischer kondolierte Waldheims Witwe Elisabeth und würdigte seinen Amtsvorgänger als "großen Österreicher". Ähnlich äußerten sich Vertreter von ÖVP, FPÖ und BZÖ. Verhaltener die Reaktionen aus den Reihen von SPÖ und Grünen, die auch auf die Debatten um Waldheims Kriegsvergangenheit verwiesen.
Waldheim war am Pfingstmontag wegen eines fieberhaften Infektes ins Wiener AKH gebracht worden, konnte das Krankenhaus vorige Woche jedoch noch einmal verlassen. Am Donnerstag gegen 12.45 erlag der letzte noch lebende Alt-Bundespräsident schließlich einem Herz-Kreislauf-Versagen. Wann Waldheim beigesetzt wird und ob er, wie bei Alt-Bundesprädienten üblich, ein Staatsbegräbnis erhält, war vorerst noch unklar – die entsprechenden Modalitäten wollte die Hofburg am späten Donnerstagnachmittag mit Waldheims Familie klären.
Waldheim war einer der erfolgreichsten österreichischen Diplomaten und stand von 1972 bis 1981 an der Spitze der Vereinten Nationen. Von 1986 bis 1992 war er österreichischer Bundespräsident. Untrennbar mit Waldheims Namen verbunden ist freilich auch die während des Wahlkampfes losgetretene Affäre um die in seinen Memoiren verschwiegene Wehrmachtsvergangenheit des ÖVP-Präsidentschaftskandidaten. (APA) >>>> Porträt: Diplomat und umstrittener Politiker