Täglich sind aberhunderte anonyme witzige, intelligente und bereichernde, seriös kritische Kommentare in den Foren auf derStandard.at und den entsprechenden Diskussionsplattformen anderer Online-Zeitungen zu lesen. Leider wird aber auch täglich versucht, diese Foren dazu zu missbrauchen, andere in Misskredit zu bringen und zu beleidigen, abstruse politische Thesen von sich zu geben oder gar "nur" um wild herumzuschimpfen über "Kampfemanzen", Bush, Strache, Westenthaler oder "die Journaille".
Ein Kunstprojekt will nun dem Zusammenhang zwischen der Anonymität der UserInnen und dem Inhalt ihren Äußerungen näher untersuchen. In "Put On Your Mind" stellt die Künstlerin Martina Schönherr, Studentin der Angewandten für Digitale Kunst, die Frage: Werden die User durch die Möglichkeit "namenslos" oder "unbekannt" zu bleiben, erst zu einem unflätigen Kommentar motiviert? Und: Würde der User aus dem Schutz der Anonymität heraustreten? Wenn ja, wer, wann, warum und unter welchen Umständen?
User: "GUSCH BUSH gibts noch fragen?"
Um das herauszufinden, tritt Schönherr an die Verfasser diverser Forumsbeiträge der Projektpartner derStandard.at und ORFon heran und bittet sie, sich gemeinsam mit ihrer einst getätigten Äußerung fotografieren zu lassen - also die schützende Hülle der Anonymität aufzugeben. Als Medium für die Aussprüche der User dienen Schönherr T-Shirts, die in Form von die Haltung ihrer Träger wiederspiegelnden "message shirts" in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebten. Werden sich die UserInnen ihre eigenen Worte - etwa: GUSCH BUSH gibts noch fragen? - auch auf den Leib schreiben?