Zürich/Wien - Mit dem Vorarlberger Volksbank-Team und einem Etappenziel in Nauders/Tirol (Montag) geht ab Samstag die 71. Tour de Suisse in Szene. Von den vier in ProTour-Rennställen engagierten ÖRV-Profis ist keiner am Start, die Chancen auf Teilerfolge von Gerrit Glomser, Harald Morscher und Co. scheinen angesichts der starken Besetzung dieser Tour-de-France-Generalprobe gering.

Auf die Fahrer warten neun Etappen über insgesamt 1.255 km und mehr als 20.000 Höhenmeter. Auf dem Papier gelten Andreas Klöden, Matthias Kessler, Waldimir Karpez, Carlos Sastre, Fränk Schleck und Jaroslaw Popowitsch als Sieganwärter, allerdings ist fraglich, ob sie wenige Wochen vor dem Saisonhöhepunkt auf das Gesamtklassement fahren. Eher werden sie auf einzelnen Bergetappen ihre Form testen. T-Mobile-Kapitän Michael Rogers, der vor zwei Jahren den Sieg am letzten Pass vergeben hatte, will einen Tagessieg und "im Gesamtklassement gut abschneiden".

Nach dem Gesamtsieg könnten Damiano Cunego und Gilbert Simoni greifen. Die zwei früheren Giro-Sieger wollen ihre gute Form nach der heurigen Italien-Rundfahrt nützen. Nauders am Reschenpass in 1.365 m Höhe, das Ziel der 3. Etappe, gilt nur als Aufgalopp zu der überaus anspruchsvollen Strecke. Es folgen Bergankünfte in Triesenberg-Malbun, Crans-Montana und auf dem Grimsel-Pass. Den Abschluss bildet ein 33-km-Zeitfahren in Bern.

Mit dem Team Volksbank nimmt erstmals ein österreichisches Team an einer der vier prominentesten Landes-Rundfahrten des UCI-ProTour-Kalenders teil. "Die Fahrer wissen, was auf sie zukommt", sagte Patrick Vetsch, der Sportliche Leiter des Vorarlberger Teams, das die einzige Wildcard der 71. Auflage ergattert hat und somit als einziges ProConti-Team neben 20 ProTour-Mannschaften an der Tour de Suisse teilnehmen darf. Vetsch: "Ein Platz in den Top-Ten wäre eine Sensation. Prinzipiell gibt es keine Stallorder."

Für Volksbank-Vorarlberg-Manager Thomas Kofler geht ein weiterer Traum in Erfüllung. "Wir sind schon in unserem neunten Jahr in der Schweiz dabei. Unsere Devise heißt Vollgas mit Köpfchen", kündigte Kofler, der auf eine Trendumkehr in der bisher verhaltenen Saison hofft, an. Die größten Hoffnungen ruhen dabei auf Gerrit Glomser (Gesamt-16. im Jahr 2001), weitere Österreicher im Team Volksbank beim Tour-de-Suisse-Start sind Andreas Matzbacher, Josef Benetseder und Harald Morscher. (APA)