Beirut - Begleitet von antisyrischen Protesten ist der libanesische Abgeordnete Walid Eido am Donnerstag in der Hauptstadt Beirut zu Grabe getragen worden. Tausende Menschen zogen vom Haus des prominenten Syrien-Kritikers zu einer Moschee im Südosten Beiruts, wo Eido anschließend beigesetzt wurde.

"Beirut wird sich an Lahoud und Assad rächen", skandierte die Menge mit Blick auf den syrienfreundlichen Präsidenten Emile Lahoud und Syriens Präsidenten Bashar al-Assad. Auch US-Präsident George W. Bush machte indirekt Syrien für die Tat verantwortlich. Der Anschlag auf Eido passe in ein Schema ähnlicher Morde und Mordversuche in den vergangenen Jahren, erklärte Bush am Mittwoch in Washington. Die Opfer dieser Anschläge hätten alle ein Ende des syrischen Einflusses auf die libanesische Innenpolitik angestrebt, fügte er hinzu.

Trauerzug

Bei dem Autobombenanschlag am Mittwochnachmittag in der Nähe einer bei Armeeangehörigen beliebten Strandbar kamen neben Eido am Mittwoch sein ältester Sohn Khaled, zwei Leibwächter und sechs Zivilisten ums Leben. Angeführt wurde der Trauerzug von Saad Hariri, dem Sohn des ermordeten früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri, und dem Drusenführer Walid Joumblatt. Tausende Menschen schlossen sich dem Zug an. Eido war der dritte Abgeordnete der antisyrischen Parlamentsmehrheit, der in den vergangenen zwei Jahren durch eine Autobombe starb. (AFP/DER STANDARD, Printausgabe, 15.6.2007)