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Kolumbiens präsident Alvaro Uribe und sein Amtskollege Evo Morales beim Gipfeltreffen der Andengemeinschaft.

Foto: AP/Juan Karit
Tarija/Bolivien - Trotz anhaltender Differenzen in der Wirtschaftspolitik wollen die Mitgliedstaaten der Andengemeinschaft (CAN) ein neues Handelsabkommen mit der Europäischen Union anstreben. Bei den Verhandlungen, die voraussichtlich bis zu drei Jahre dauern werden, wollen sie mit einer Stimme sprechen, wie die CAN-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag bei einem Gipfeltreffen in der bolivianischen Stadt Tarija beschlossen.

Während die Präsidenten von Kolumbien und Peru, Alvaro Uribe und Alan Garcia, für die Förderung von Auslandsinvestitionen eintraten, wandte sich der ecuadorianische Präsident Rafael Correa in einer leidenschaftlichen Rede gegen Globalisierung und Neoliberalismus. "Die lange traurige Nacht des Neoliberalismus will nicht große Nationen, sondern nur große Märkte schaffen", sagte Correa. "Es ist nicht beabsichtigt, Weltbürger zu schaffen, sondern nur Verbraucher."

"Wir bitten die Reichen um ihre Solidarität"

Correa und der gastgebende bolivianische Präsident Evo Morales erklärten jedoch, dass sie ihre Haltung den beiden anderen Mitgliedern nicht aufzwingen wollten. Im Gegenzug sagten Kolumbien und Peru zu, bei den Verhandlungen mit der EU die Bedürfnisse der beiden ärmeren Länder einfließen zu lassen. "Wir bitten die Reichen um ihre Solidarität mit denen, die weniger haben", sagte Morales in seiner Eröffnungsansprache.

Der Handel der EU mit den CAN-Staaten erreichte im vergangenen Jahr ein Volumen von 16 Milliarden Dollar (12,03 Mrd. Euro) . Der geplante neue Vertrag soll nach den Vorstellungen der Andenstaaten auch eine soziale und technische Zusammenarbeit einschließen. (APA/AP)