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Grafik: Archiv
Unter dem Dach von Google im kalifornischen Mountain View findet derzeit ein Treffen statt, wie es im Linux-Umfeld bisher in diesem Ausmaß wohl noch nie stattgefunden hat. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit versammeln sich derzeit die Mitglieder der Linux Foundation , um die Zukunft des freien Betriebssystems zu planen. Teilnahme Mit dabei so ziemlich alles, was im Linux-Umfeld Rang und Namen hat, zu den Vortragenden gehören etwa Angestellte von Adobe, Motorola, Novell, IBM, Red Hat und natürlich auch vom Hausherren Google selbst. Mit dabei sind noch EntwicklerInnen der anderen rund 70 in der Linux Foundation versammelten Unternehmen und Organisationen, etwa von Intel oder Nokia. Vorgeschichte Die Linux Foundation ist Anfang 2007 aus dem Zusammenschluss der Open Source Development Labs und der Free Standards Group entstanden. Was alle eint ist das Bestreben, Linux zu neuen Durchbrüchen in den verschiedensten Bereichen zu verhelfen, vom Desktop bis zum Mobiltelefonmarkt. Mit der Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Unternehmen will man schneller zu diesem Ziel kommen - und zu einer härteren Konkurrenz für Microsoft werden. Gegner Denn viele der TeilnehmerInnen eint die Ablehnung des Softwarekonzerns, im speziellen seines kommerziellen Entwicklungsmodells und der Methoden der man sich immer wieder mal bedient. Besonders verärgert zeigt man sich dabei über die regelmäßigen Drohungen mit Patentklagen gegen das freie Betriebssystem. Nervig So zitiert etwa die Nachrichtenagentur Reuters James Bottomley, den Chief Technology Officer von Steeleye Technologies, mit der Aussage, dass die ganze Angelegenheit, dass das alles einfach nur "unglaublich nervig" ist. "Ihre Kunden sind unsere Kunden". Dass Microsoft wirklich klagt, daran glaubt aber ohnehin niemand, es gehe dabei lediglich darum Verunsicherung zu erzeugen. Um dem zu begegnen, will die Linux Foundation in Kürze eine gemeinsame Erklärung aller teilnehmenden Unternehmen veröffentlichen. Streitereien Andere meinen auch einen internen Konflikt bei Microsoft erkennen zu können: "Microsoft ist ein großes Unternehmen, das gerade probiert sich eine Meinung (zum Thema Linux, Anm.) zu machen. Auf der einen Seite hat Microsoft ein großes traditionelles Geschäft, das man verteidigen will, andererseits gib es einige innerhalb des Unternehmens, die Open Source als die Zukunft sehen, auch wenn sie es nicht öffentlich zugeben würden", so Harold Goldberg, Chef von Zend Technologies. Sein Unternehmen, das sich auf die Optimierung der Skriptsprache PHP spezialisiert hat, ist erst vor kurzem ein Abkommen mit Microsoft eingegangen. Kommerziell Eins zeigt die Konferenz aber auch: "Linux wird immer stärker von den kommerziellen Kräften vorangetrieben", so Jason Wacha, Anwalt von MontaVista, einem Unternehmen das sich um Linux im Mobile-Devices-Bereich kümmert. Viele der EntwicklerInnen seien mittlerweile bei großen Unternehmen wie Google, HP oder auch Oracle angestellt. (red)