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Klare Risikoklassen erstellt
Die Ärzte fragten sich, warum manche Menschen die Schüttellähmung bekommen und andere nicht. Dazu sammelten sie Hunderttausende Mutationen einzelner Erbgutbausteine bei 443 Parkinson-Patienten und deren gesunden Geschwistern. Bisher seien nur einige seltene Parkinson-Gene bekannt gewesen, die in isolierten Familien zur Schüttellähmung führen, sowie einzelne Genvarianten, die das Risiko schwach und nicht bei allen Menschen gleichermaßen beeinflussen, erläutern die Forscher.
Die Analyse ganzer Gruppen von Mutationen erlaube jedoch, klare Risikoklassen aufzustellen. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon neue Erkenntnisse über die Parkinson-Mechanismen, was auch zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen könnte.
Muster gefunden
"Bei der Untersuchung einer großen Gruppe verwandter Gene sind wir auf Muster gestoßen, die Menschen bis zu 90 Mal anfälliger für Parkinson machen als den Durchschnittsbürger", erläuterte Co-Autor Timothy Lesnick. Zudem lasse sich der Ausbruch der Nervenkrankheit relativ genau vorhersagen: So hätten von den Patienten der höchsten Risikogruppe mit 60 Jahren bereits 91 Prozent Parkinson-Symptome gehabt, mit 70 Jahren schließlich jeder dieser Gruppe.
Ansatz auch für ALzheimer, Diabetes und Krebs
Die Analyse des Zusammenspiels zahlreicher Mutationen "repräsentiert einen deutlichen Paradigmenwechsel von der Untersuchung einzelner Gene zur Analyse ganzer genetischer Pfade bei komplexen Krankheiten", urteilte Maraganore. Derselbe Ansatz könne auch bei anderen Krankheiten wie Alzheimer, Diabetes und Krebs zu neuen Einsichten führen, meinen die Forscher.
Zittern und Gliedererstarrung