Paris - Angesichts der Dollarschwäche und der Globalisierung der Märkte treibt der europäische Flugtechnikkonzern EADS seine eigene Globalisierung voran. 61 Prozent der Aufträge kämen von außerhalb Europas, aber nur 21 Prozent der Leistung, sagte Co-Chef Thomas Enders vor der Pariser Luftfahrtmesse in Le Bourget, die am Montag beginnt. "Das wird sich ändern. Die Globalisierung steckt uns in den Genen."

Airbus-Chef Louis Gallois, der gemeinsam mit Enders EADS führt, deutete an, dass die im Programm "Power8" vorgesehenen Einsparungen und Werksausgliederungen bei zunehmender Dollarschwäche nicht ausreichen könnten. "Wenn der Euro noch weiter zulegt, wird uns das zwingen, neue Entscheidungen über die Industriestandorte zu fällen", sagte Gallois. Ein Kursanstieg um zehn Cent kostet EADS früheren Aussagen von Finanzvorstand Hans Peter Ring zufolge rund eine Milliarde Euro.

Der Flugzeugbauer Airbus wird nach Angaben von Gallois seine Sparziele für 2007 erreichen. "Wir sind absolut im Plan dieses Jahr 300 Millionen Euro einzusparen", sagte Gallois am Freitag auf einer Veranstaltung anlässlich der am Montag beginnenden Flugschau in Le Bourget. Den Einsparungen könnten jedoch Belastungen durch einen weiter steigender Dollar und höhere Forschungskosten entgegen stehen.

Airbus war wegen Lieferverzögerungen bei seinem neuen Großraumflugzeug A380 in eine schwere Krise gerutscht und will diese mit dem Sanierungsprogramm Power8 bewältigen. Im Rahmen des Programms sollen 10.000 Stellen abgebaut und sechs der 16 Airbus-Werke ganz oder teilweise verkauft werden. Bis 2010 will Airbus fünf Milliarden Euro einsparen, anschließend zwei Milliarden Euro jährlich.(APA/dpa/Reuters)