Graz - Ein erstes Ergebnis erbrachte nun eine Überprüfung der Arbeitsbücher einer kirchlichen Landwirtschaft in der NS-Zeit. Auf Schloss Seckau bei Leibnitz war demnach ein Ukrainer als Zwangsarbeiter beschäftigt. Das erklärte am Montag der Kirchenhistoriker Maximilian Liebmann in der ZiB 1. Liebmann untersucht im Auftrag des Grazer Bischofs Johann Weber den Einsatz von ZwangsarbeiterInnen im kirchlichen Bereich in der Steiermark. Da der Ukrainer in der Landwirtschaft tätig gewesen sei, sollen nun jene Pfarren untersucht werden, die unter dem NS-Regime noch eine Landwirtschaft hatten, so Liebmann. Für ihn bedeutet das, "dass sich die Kirche an den Entschädigungszahlungen beteiligen muss". Liebmann fordert sogar, dass "sich alle österreichischen Diözesen beteiligen" sollten. Erich Leitenberger, Pressesprecher von Kardinal Christoph Schönborn meint dazu im Gespräch mit dem STANDARD: "Wenn es solche Fälle gibt, sollte sich die Kirche auch am Versöhnungsfonds beteiligen." Man müsse aber schon die Relation sehen. Hier gehe es, sollten es viele sein, um ein "paar Dutzend". Auch die Wiener Erzdiözese hat Liebmann zu einer Untersuchung beauftragt. (pm - D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 9.8. 2000).