Innsbruck - Nach dem Fund dreier Babyleichen in einem Kellerabteil eines Innsbrucker Mehrparteienhauses Anfang Juni liegen nun erste Informationen über die Todesursache vor. Dies gab das Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck am Montag der APA bekannt. Details wurden vorerst keine verraten. Die Untersuchungen würden noch einige Wochen in Anspruch nehmen.

Zur Todesursache werde die Gerichtsmedizin "sicher Informationen geben können", sagte Vorstand, Univ.-Prof. Richard Scheithauer. "Es ist aber durchaus möglich, dass die Ergebnisse nicht so vollständig sind wie bei Frischverstorbenen", gab er zu verstehen. Neben den morphologischen Untersuchungen seien die Mediziner derzeit auch damit beschäftigt, die Toxikologie - die drei Babyleichen wurden auf Giftstoffe und Medikamente in Augenschein genommen - abzuschließen.

Spurensuche noch nicht abegeschlossen

"Die Spurensuche ist noch nicht abgeschlossen", berichtete der Chef des Landeskriminalamtes, Walter Pupp. Die Auswertung der Spuren auf den Verpackungsmaterialien - die Leichen waren in Plastiksäcke gehüllt - sei im Laufen. "Das dauert noch einige Zeit", führt er aus. Auch die Befragung von Zeugen gehe weiter.

Das tatverdächtige Ehepaar - eine 54-Jährige und ihr 62 Jahre alter Mann - war am Freitag aus der Haft entlassen worden. Die Frau gab bisher an, dass es sich um Totgeburten gehandelt habe. Ihr Mann wollte von den Schwangerschaften nichts bemerkt haben. Die Staatsanwaltschaft führt die Voruntersuchungen wegen Mordverdachtes inzwischen weiter.

Die drei toten Baybs waren am 1. Juni im Stadtteil Wilten entdeckt worden. Die Neugeborenen waren unter Brettern im Erdboden verscharrt. Die Tirolerin konnte durch einen DNA-Abgleich als Mutter ermittelt werden. Laut ihren Angaben sollen die Kinder zwischen 1977 und 1980 auf die Welt gekommen sein. Nur zwei der Babys stammen vom selben Vater. Ob der 62-Jährige in einem Fall der Kindsvater ist, war noch nicht bekannt. (APA)