Kaum weibliche Führungspositionen - Viele arbeiten Teilzeit aufgrund des Mangels an Kinderbetreuungsstätten
Redaktion
,
Tokio - In Japan gibt es im Vergleich zu anderen
Industriestaaten deutlich weniger Frauen in Führungspositionen. Nach
einem am Dienstag vorgestellten Bericht der Regierung sind nur zehn
Prozent der weiblichen Angestellten im Management tätig, während es
in den USA 43 Prozent und in Deutschland 37 Prozent sind. Die Angaben
beruhen auf Erhebungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).
Von den zwölf untersuchten Ländern kam Japan nur auf Rang elf und
lag damit deutlich hinter anderen asiatischen Staaten wie Singapur,
den Philippinen und Malaysia. Auch beim der Anteil der weiblichen
Abgeordneten liegt Japan mit 9,4 Prozent deutlich im Rückstand -
vergleichen mit 47,3 Prozent in Schweden.
Hausfrauen-Ehe
Der Bericht weist darauf hin, dass sich das Rollenmodell der
"Hausfrauen-Ehe" in Japan stärker behauptet habe als in anderen
Ländern. Mütter müssten ihren Arbeitsplatz häufig aufgeben oder
entschieden sich für Teilzeitarbeit, weil es nur wenige öffentliche
Betreuungsangebote gebe. Außerdem seien die Arbeitstage in Japan
überdurchschnittlich lang, und die Mütter erhielten wenig
Unterstützung von ihren Partnern wie von Unternehmen. Angesichts
dieser Bedingungen verzichteten viele berufstätige Frauen ganz auf
Kinder. (APA/AP)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.