Klosterneuburg - Die geplante Elite-Uni, I.S.T. Austria (Institute for Science and Technology Austria), in Maria Gugging habe den Anspruch, eines der besten Forschungsinstitute Europas zu werden, sagte Manager Gerald Murauer am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Klosterneuburg. Internationale Spitzenwissenschafter könnten nur mit stabilen Rahmenbedingungen geholt werden: Der erstellte Masterplan gebe Planungssicherheit für die Entwicklung in den nächsten zwei, drei Jahrzehnten.

Start im Sommer

Das Land Niederösterreich als Bauherr investiert 81,5 Mio. Euro in Bau- und Verkehrsvorhaben, erläuterte Baukoordinator Gerald Tretzmüller die nächsten Schritte: Im August wird an der Zufahrt zum 18 Hektar großen Areal an der B14 ein Kreisverkehr errichtet. Im Oktober - nach der Absiedlung der letzten Abteilungen der Landesnervenklinik - folgen die notwendigen Abbrucharbeiten: 15 von insgesamt 30 Gebäuden werden abgerissen. Im November starten der Umbau des Zentralgebäudes und die Errichtung eines neuen Hörsaals. Das Management ist bereits eingezogen, das Team wird bis Herbst auf sieben Personen aufgestockt.

Grünflächen großteils erhalten

Tretzmüller betonte, dass 75 Prozent der Grünflächen erhalten bleiben, zu den Anrainern bleibe eine mit Bäumen bepflanzte Pufferzone von 15 bis 20 Metern. Für Wissenschaft, Forschung, Wohnungen und Infrastruktur stehe ausreichend Platz zur Verfügung. Für Spin-Offs - Betriebe, deren Ansiedlung erwartet wird - gibt es ein landeseigenes Grundstück im Süden des Areals. Diese Betriebsflächen will Franz Janz vom mit dem Masterplan befassten Architektenteam Hoffmann & Janz im Hang "verschwinden" lassen. Insgesamt wird sich die Gebäudehöhe in die Topografie einfügen.

Ein Zeichen der Vergangenheitsbewältigung wird die Errichtung eines Holocaust-Denkmals darstellen. Derzeit erinnert ein Gedenkstein an die Opfer des Nationalsozialismus in der ehemals psychiatrischen Klinik.

Ausstattung und Lage "ideal"

In zehn Jahren werden 500 Personen beschäftigt sein, so Murauer. Er bezeichnete den Standort als ideal - sowohl von der bereits bestehenden Ausstattung u.a. mit Park und Teich, Kindergarten, Tennisplatz und "Haus der Künstler" (Art Brut Center) als auch von der geografischen Lage her. An der Umfahrung Klosterneuburg wird bereits gebaut - sie soll 2009 fertig sein, der Bau der zweiten Etappe - des Martinstunnels, wäre wichtig, meinte Murauer. Die Anbindung an Wien durch den öffentlichen Verkehr soll laut Tretzmüller durch eine Optimierung der Buslinie, aber auch durch einen direkten Shuttle von Wien-Mitte verbessert werden.

Bürgermeister Gottfried Schuh (ÖVP) hob hervor, dass für das Gesamtprojekt keinerlei Erweiterung des Baulandes nötig sei, es würden lediglich Abtäusche von Grün- und Bauland erfolgen. Bedenken oder Ängste von Anrainern etwa hinsichtlich der Spin-Offs sollen bei Informationsveranstaltungen - wie heute, Dienstag, Abend am Areal - entkräftet werden. (APA)