Klagenfurt - Die große Anzahl an Baustellen auf dem Weg nach Kärnten während der Sommermonate lässt nicht nur bei den Autofahrern die Wogen hochgehen. Auch die Touristiker machen sich inzwischen große Sorgen, da das Land vor allem für Kurzurlauber immer unattraktiver werde, wenn man bei der An- und Abreise baustellenbedingt stundenlange Staus in Kauf nehmen müsse. Die Kärntner Landesregierung hat mittlerweile Verkehrsminister Werner Faymann um eine bessere Koordination ersucht.

Auf der Südautobahn (A2) aus Wien gebe es derzeit insgesamt 14 Baustellen und Sperren, auf der Tauernautobahn (A10) zwischen Salzburg und Spittal seien es deren fünf, welche zu teilweise beträchtlichen Staus und Zeitverzögerungen führten, listete der Geschäftsführer der Wörthersee Tourismus Gesellschaft, Gernot Riedel. Wenn dann auch auf vermeintlichen Ausweichrouten auf Bundes- und Nebenstraßen gebaut wird, sei selbst "für Ortskundige oder das Navigationssystem Endstation angesagt und kein Ausweichen mehr möglich".

"Wer will für drei Tage Urlaub, hin und retour, im schlimmsten Fall mehrere Stunden im Stau verbringen? Wenn dann zufälligerweise auch noch mehrere Unfälle die Straßen völlig dicht machen, kann zwar niemand was dafür, zeigt aber die Dramatik der Situation zusätzlich auf", so der Tourismusverantwortliche. Riedel schlägt eine bessere Koordination vor, um nicht alle Bauarbeiten auf die wenigen Sommermonate zu konzentrieren. Auf Grund des immer milder werdenden Klimas könne ohnehin nahezu das ganze Jahr über gebaut werden.

Auch Verkehrslandesrat Gerhard Dörfler (BZÖ) ist zornig. Er führt die vielen Staus wegen Baustellen auf Kärntner Straßen auf einen "Maulkorberlass" von Verkehrsminister Faymann zurück, demzufolge sich die Asfinag nicht mehr mit dem Land absprechen dürfe. Seitens des Ministeriums wird dies zurückgewiesen. Dessen ungeachtet fordert auch Dörfler eine besser abgestimmte Baustellenpolitik.

Die Kärntner Landesregierung hatte am Montag einstimmig eine Resolution in Sachen Sommerbaustellen verabschiedet. Der Verkehrsminister wird darin aufgefordert, so rasch wie möglich Abhilfe zu schaffen und dafür zu sorgen, dass derartige Gegebenheiten in Zukunft verhindert werden. (APA)