Wien - Die Firmengruppe der Familie von Abtreibungsgegner Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) vertreibt seit Juni die "Pille danach". Das berichtet die Infoillustrierte "News" in ihrer am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Konkret handelt es sich um das rezeptpflichtige Präparat "Vikela", das vom Pharmaunternehmen "Gerot" vertrieben wird. Kritik handelt sich Bartenstein damit von der katholischen Kirche ein. So sagt Salzburgs Weihbischof Andreas Laun: "Dass diese 'Pille danach' allgemein zugänglich ist, halte ich für einen zusätzlichen Skandal. Es gilt das Gleiche wie für Mifegyne und jede andere Tötungsmethode. Wenn man jemanden tötet, ist die Frage, wie man es tut, moralisch gesehen völlig unerheblich." Von Bartenstein sei er, Laun, "besonders enttäuscht". Dem hält die Frau des Wirtschaftsministers, Ilse Bartenstein, die die Geschäfte der Bartenstein-Familienunternehmen führt und auch im Aufsichtsrat der Gerot-Holding sitzt, entgegen: "Mit wem ich verheiratet bin, hat niemand zu interessieren. Und über weltanschauliche Dinge möchte ich nicht reden, das ist nicht mein Kaffee. 'Vikela' ist aber keine Abtreibungspille." Der Minister selbst erklärte nur: "Ich bin seit fünf Jahren nicht mehr aktiv im Unternehmen." Bartenstein hatte seine Unternehmensanteile am Pharmakonzern bei seinem Einstieg in die Bundespolitik 1995 an Treuhänder übergeben. (APA)