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Foto: Reuters/Caren Firouz
Peking - Im Kampf gegen Umweltsünder setzen die Behörden der südchinesischen Stadt Guangzhou auf professionelle "Schnüffler": Wie die Zeitung "China Daily" am Mittwoch berichtete, bildet das Umweltamt derzeit rund ein Dutzend Kandidaten mit besonders feinen Nasen aus, um künftig rascher giftigen Abgasen der Industrie auf die Spur zu kommen.

Ähnlich wie Spürhunde werden die menschlichen Schnüffler mit Hilfe von Geruchsproben auf gesundheitsschädliche Stoffe angesetzt, wie sie von der Chemie-, Gummi-, Textil- oder Entsorgungsindustrie der Region immer wieder wild entsorgt werden. Derzeit werden die Supernasen in einem Labor der Stadt trainiert, doch stehen sie laut der Zeitung kurz vor ihrem Abschluss. Kommen sie den Unternehmen auf die Spur und erhärtet sich der Verdacht in weiteren Laboranalysen, steht den Umweltsündern harte Strafen bevor.

"Wir können inzwischen hunderte von Gerüchen unterschieden, die Menschen krank machen", erzählt eine der Supernasen, Liu Jingcai, dem Blatt. Er hoffe, dass er dazu beitragen werde, die Quote der überführten Umweltsünder zu erhöhen. Allerdings sei die Arbeit "ziemlich widerlich": "Wir müssen im Labor immer wieder diese schrecklichen Gase riechen." Trotz Spezialgeräten zur Bestimmung der Gasdichte sei die menschliche Nase aber unschlagbar. Besonders mit Gasgemischen seien die Geräte überfordert, außerdem könnten sie keine Aussagen über die Auswirkungen auf den Menschen machen. Welche Auswirkungen die Schnüffelarbeit auf die Supernasen selbst hat, sagte Liu nicht. Sein Abschlussdiplom ist nur drei Jahre gültig - weil der Geruchssinn mit dem Alter nachlässt, wie er erklärt. (APA/AFP)