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Der Aufholprozess der Schwellenländer führt dazu, dass die dortigen Mittelschichten größer werden und nach der Befriedigung der Grundbedürfnisse nun verstärkt den privaten Konsum ankurbeln.

Foto: AP/Hong
Luxus liegt im Trend. Der Aufholprozess der Schwellenländer führt dazu, dass die dortigen Mittelschichten größer werden und nach der Befriedigung der Grundbedürfnisse nun verstärkt den privaten Konsum ankurbeln. Dazu gehört auch, dass Güter etwa von Gucci oder Louis Vuitton begehrt werden. Außerdem hat der rasche Anstieg des Ölpreises zu einer Welle von so genannten Petrodollars geführt, die vor allem in Güter hoher Qualität fließen. Für jene Anleger, die nur ein kleines Budget zur Verfügung haben, haben Fondsmanager durch „Luxus-Fonds“ einen Zugang zu der Welt der teuren Güter geschaffen.

Folge dem Trend

In Österreich neu auf dem Markt ist der "Oyster Lifestyle Trends". Der Ende Jänner aufgelegte Aktienfonds der Bank Syz&Co investiert in globale Konsumtrends und wird durch den Fondsmanager William Sharp verwaltet. Das Konzept des Fonds ist es, Anlagemöglichkeiten zu finden, die mit den aktuellen Konsumtrends verbunden sind und so das Verhalten der Verbraucher beeinflussen. Dabei setzt Sharp auf jene Gesellschaften, die von den aktuellen Trends profitieren und die im jeweiligen Moment gefragten Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Die aktuellen Anlagethemen sind so genannte "fast moving consumer goods", interaktives Internet (Web 2.0), gesunder Lebensstil und erneuerbare Energien. Als Trendverstärker gelten die Schwellenländer.

Mit 60 bis 80 Titeln ist das Konsum-Portfolio breit aufgestellt. Zur Hälfte setzt Sharp auf europäische Werte, amerikanische Werte nehmen 25 Prozent des Portfolios in Anspruch. Beteiligungen in den Schwellenländern und Japan fließen gemeinsam zu 25 Prozent in die Performance ein. Im Rausch der Konsumwelt achtet Sharp darauf, auch kleine, unterbewertete Unternehmen zu finden, denen ein großes Wachstum noch bevor steht. Die größten Bereiche im Fonds sind derzeit:

  • Konsumgüter, zyklisch, mit 25,98 Prozent,
  • Kommunikation mit 20,35 Prozent und
  • Finanzen mit 24,11 Prozent.

    Konkret wird in Adidas, American Apparel-Endeavor, Apple oder Escada investiert. Aus dem Bereich der Finanzen sind mit der Erste Bank und der Raiffeisen International auch zwei heimische Titel im Portfolio. Auf Markenartikel setzt auch Caroline Reyl von Pictet&Cie. Sie managt den Fonds "Premium-Brands", der vor zwei Jahren aufgelegt wurde und seither eine Performance von 51 Prozent eingefahren hat. "Unsere Anleger sind sehr zufrieden", sagt Reyl zum STANDARD. 1,3 Milliarden Euro wurden in Europa bisher von Anlegern in den Fonds investiert.

    Japaner mögen Marken

    Einen "enormen Erfolg" hat Reyl mit ihrem Fonds – der nur auf Premium-Marken wie Estée Lauder oder Tod’s setzt und nicht auf Konsum- bzw. Massenmarken wie Coca Cola – in Japan erzielt. "Drei Monate, nachdem wir den Premium-Brand in Japan auf den Markt gebracht haben, haben wir über ein verwaltetes Volumen von einer Milliarde Euro verfügt", sagt Reyl. Das Interesse sei noch immer enorm: "Japaner stehen auf Marken aus dem Premiun-Segment."

    Immer mehr Menschen in Japan und Russland wollen Statussymbole erwerben. Imitate sind für die Fondsbranche daher kein großes Thema.

    Die Performance von Aktien und Fonds war im Luxus-, Konsum- und Markenbereich bereits recht gut. Experten versprechen sich von dem rasanten Wachstum in den Schwellenländern und dem zunehmenden Wohlstand aber noch weiteres Potenzial nach oben. Auch die Bewertung des Luxus-Segments spreche für weiteren Spielraum. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.06.2007)