Dem vom FBI eingesetzten E-Mail-Scanner "Carnivore", werden nun mit "Antivore", einer frei erhältlichen Verschlüsselungs-Software, die Zähne gezogen. "Carnivore", das "Fleischfressende Tier", scannt E-Mails nach Sender und Empfänger. Die Inhalte der elektronischen Post werden nach Angaben des FBI jedoch nicht gefiltert. Dennoch unterläuft "Carnivore" das elektronische Briefgeheimnis. FBI untergräbt Recht auf Privatsphäre "Es besteht dringender Handlungsbedarf. Wir wollen mit unserem Verschlüsselungs-Programm Antivore das Recht jedes privaten Anwenders auf Privatspäre schützen", so Rick Gordon, Präsident des Herstellers ChainMail. FBI-Sprecher Paul Bresson wiegelt jedoch ab: "Die Aufregung um Carnivore ist vollkommen unbegründet. Das FBI hat weder Zeit noch Interesse, auf alle E-Mails von Einzelpersonen zuzugreifen." Bisher wurde der Scanner 25 mal, und das nur nach richterlicher Anweisung eingesetzt, so Bresson weiter. Proteste gegen wahllosen Einsatz Mitglieder des Kongresses und Rechtsanwälte sehen das ganz anders. Sie laufen schon seit geraumer Zeit Sturm gegen das vom FBI eingesetzte Programm. "Carnivore" werde wahllos und ohne Einschränkungen gegen Privatpersonen eingesetzt, lautet der Vorwurf. Alan Davidson, Mitglied des "Centers for Democracy and Technology" will angesichts der laufenden Debatte um den Einsatz von Verschlüsselungs-Software noch einen Schritt weiter gehen. Sein Ziel: Die Verantwortung für den Einsatz effizienter Verschlüsselungs-Software soll nicht beim privaten User sondern bei Providern und Herstellern von E-Mail-Software liegen. "Antivore" ist ein erster Vorbote dieser Philosphie - Chainmail will mit seiner Security-Software vor allem Provider erreichen. (sts)