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Der italienische Telekommunikationsminister Paolo Gentiloni hat am Donnerstag den Verkauf des Videospiels "Manhunt 2" (Menschenjagd) verboten, das am 13. Juli auf den Markt kommen soll. Der Inhalt des Videospiels sei "gewalttätig und sadistisch und hetzt zur Gewalt und zum Mord auf", hieß es in einer Presseaussendung des Ministers. Großbritannien hatte einen ähnlichen Beschluss bereits vergangene Woche gefasst – der WebStandard berichtete. Auch in Irland wird mit "Manhunt 2" erstmals ein Spiel verboten.

Lustvolles Foltern und Töten

"Manhunt", in dem es um lustvolles Foltern und Töten geht, war 2003 vom US-Hersteller Rockstar North auf den Markt gebracht worden.

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Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde es durch eine Mediendebatte, in der man das Spiel 2004 für die Ermordung eines 14-Jährigen durch einen 17-Jährigen in Großbritannien verantwortlich machte. Die Ermittlungen, die keinen Zusammenhang ergaben (das Spiel wurde auch nicht beim Täter, sondern beim Opfer gefunden), gingen in der Hysterie unter, die Verkaufszahlen von "Manhunt" gingen dafür hinauf. Jetzt kommt eine neue Version des Spiels auf den Markt.

Prostituierte ermorden und Geld stehlen

In Italien will eine Gruppe Parlamentarier eine Offensive gegen den Verkauf von gewalttätigen Videospielen starten. Dutzende von "Games" seien legal in Italien im Umlauf, in denen die Spieler die Rolle von "Gangstern" übernehmen können, die vor der Polizei flüchten müssen, Prostituierte ermorden und ihnen Geld stehlen. Weitere Videospiele dieser Art seien illegal zu kaufen, bemängelten Kinderschutzverbände in Italien.

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Voller Gewalt

"Diese Videospiele sind voller Gewalt und krimineller Aktionen mit Schießereien und Verfolgungen. Solche Spiele kann man sogar in Zeitungskiosken kaufen. Die Gefahr ist, dass Kinder und Jugendliche die Mafia nicht mehr als kriminelles Phänomen, sondern als Normalität betrachten", sagte ein Sprecher des Elternverbands Moige. Das Parlament will nun dafür sorgen, dass auf Packungen aller Videospiele mit gewalttätigem Inhalt eine rote Etikette angebracht wird, um Eltern zu warnen.(red/APA)