Wien - Die Diskussionen um die angeblich erfolgreiche Stammzelltherapie reissen nicht ab. Nun meldete sich auch die Österreichische Krebshilfe mit einer offiziellen Stellungnahme. Deren Präsident, der Wiener Gynäkologe Paul Sevelda, hatte bereit am Tag zu vor persönlich Stellung bezogen: "Die Stammzellentherapie mit dendritischen Zellen ist zwar ein interessantes wissenschaftliches Forschungsprojekt, das aber zum heutigen Tag keinesfalls als 'Standardtherapie' in der Krebsbehandlung außerhalb von klinischen Studien empfohlen und propagiert werden kann", hieß es in der Aussendung.
Falsche Erwartungen geweckt
Die Krebshilfe weiter: "Insbesondere die Art der optimistischen Darstellung der Stammzellentherapie mit dendritischen Zellen und deren 'Therapie- und Heilungserfolge' hat bei den betroffenen Menschen und deren Familien leider falsche Erwartungen geweckt."
Mit Vorsicht und Verantwortung umgehen
Die Organisation: "Es liegt im Interesse der 40.000 Menschen, die jährlich in Österreich an Krebs erkranken, dass mit solchen 'Sensationsmeldungen' mit Vorsicht und Verantwortung umgegangen wird." Unmittelbar nach Veröffentlichung dieser Meldung hätten sich sich verständlicherweise Tausende Hilfe suchend und hoffnungsvoll an die 40 Krebshilfe-Zentren in ganz Österreich gewandt. Diese Menschen hätten ein Recht darauf, dass Meldungen über "neue Therapien" auf der Basis von wissenschaftlich-bestätigter Studien erfolgen.
Richtigstellung wird erwartet
Fazit: "Die Österreichische Krebshilfe fordert und erwartet, dass dieser falsche Eindruck von jenen Menschen und den Medien, die diese Meldungen prominent veröffentlicht haben, umgehend richtig gestellt wird, denn das Wecken falscher Hoffnungen gerade in dem Bereich der akademischen Forschung ohne die entsprechenden wissenschaftlichen Nachweise ist verantwortungslos. (APA)