Wien - Hermann gelte "seit langem als Meister der Miniaturen. Aber was die Erzählungen und Gedichte von Wolfgang Hermann ganz besonders auszeichnet ist, dass er die Welt, die er beschreibt, nie besetzt, und dass er Figuren, die er charakterisiert, nie für irgendeine oder seine Sache zu vereinnahmen versucht", begründete die Jury laut einer Aussendung der Industriellenvereinigung am Donnerstag ihre Wahl. Überreicht wird die Auszeichnung am 20. September im Haus der Industrie in Wien.

Hermann wurde 1961 in Bregenz geboren, studierte Philosophie und Germanistik in Wien und promovierte mit einer Arbeit über Hölderlin. 1987 wurde er für seinen ersten Prosaband "Das schöne Leben" mit dem Förderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung ausgezeichnet. Weiters erhielt er u.a. den Literaturpreis des Landes Vorarlberg (1990), den Theodor Körner Preis (1992), den Rauriser Förderungspreis 2000 und war Writer in Residence am Ingeborg Bachmann Centre for Austrian Literature in London. Hermann lebt als freier Autor in Bregenz.

Zu Hermanns Werken zählen unter anderem "Das schöne Leben" (1988), "Die Namen die Schatten die Tage" (1991), "Paris Berlin New York. Verwandlungen" (1992), "Die Farbe der Stadt"(1992), "Schlaf in den Fugen der Stadt" (1993), "In kalten Zimmern" (1997), "Fliehende Landschaft" (2000), "Bruno" (2000), "Ins Tagesinnere", (2002), "Das japanische Fährtenbuch" (2002) und "Das Gesicht in der Tiefe der Straße"(2004). Zuletzt ist bei Deuticke der Roman "Herr Faustini verreist" (2006) erschienen.

Der Anton Wildgans-Preis Preis wurde im Jahr 1962 das erste Mal vergeben. Die Auszeichnung wird jährlich an einen österreichischen Schriftsteller oder eine Schriftstellerin der jüngeren oder mittleren Generation, "dessen Schaffen die abschließende Krönung noch erwarten lässt", verliehen. Bisherige Preisträger waren unter anderem Thomas Bernhard, Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Ernst Jandl, Christoph Ransmayr, Brigitte Hamann, Michael Köhlmeier und Peter Rosei. (APA)