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Der Bund soll nach Ansicht Bures' die Kosten für die HPV-Impfung übernehmen.
Foto: APA/EPA/Mick Tsikas

Wien - SPÖ-Frauenministerin Doris Bures ergreift in der Debatte um die Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs Partei: Im ORF-TV-Magazin "Wie bitte?" fordert sie Freitagabend, die Impfung gegen die Erregerviren ins Kinderimpfschutzprogramm aufzunehmen. Vergleichbar mit der Rötelimpfung sollen alle Mädchen vor dem ersten Sex gratis immunisiert werden.

Der Impfstoff Gardasil kostet derzeit bis zu 600 Euro. Bures will "Mütter nicht vor die Situation zu stellen: Kann ich mir den Impfstoff für meine Tochter leisten: Ja oder nein?" Der Bund solle die Kosten übernehmen und damit den Eltern die Entscheidung ersparen.

Keine Diskussion um andere Impfungen

"Jeder Impfstoff kostet viel Geld, auch jener gegen Zecken. Und da gibt es keine Diskussionen darüber", stellte die Frauenministerin fest: "Wenn es erstmals einen Impfstoff gegen einen Krebs gibt, der Frauen trifft, dann ist das Kostenargument das schwächste."

Allianz mit Pröll

Bures bildet damit eine seltene Allianz mit dem niederösterreichischen ÖVP-Landeshauptmann Erwin Pröll - gegen ÖVP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky. "Ich verstehe nicht, dass der Bund diesbezüglich noch keine Anstrengungen unternommen hat", sagt Pröll im ORF-Interview: "Mich hat das Schicksal eines Mädchens, von dem ich erfahren habe, unglaublich bewegt. Und da habe ich mir fest vorgenommen: Ich werde alles, was in meinen Möglichkeiten liegt, unternehmen, um das anderen Mädchen zu ersparen."

Niederösterreich ist als erstes Land aktiv geworden: Seit Mai senkt ein Zuschuss vom Land die Kosten für die Impfung auf 270 Euro. (APA)