Belgrad - Der Chef der Serbischen Erneuerungsbewegung (SPO), Vuk Draskovic, ist zum ersten Mal seit der Gründung der Partei vor zehn Jahren mit offener Kritik seiner Parteifreunde konfrontiert. Die Entscheidung des SPO-Hauptausschusses, für die Wahl am 24. September einen eigenen Präsidentschaftskandidaten, den Belgrader Bürgermeister Vojislav Mihajlovic, zu nominieren, wird einigen SPO-Spitzenfunktionären nicht unterstützt. Nach der Wahl werde es Rücktritte in der Parteispitze geben müssen, erklärte am Mittwoch der SPO-Spitzenfunktionaer Borivoje Borovic gegenüber dem Belgrader Sender "Index". Er selbst sei mit dem Alleingang der Partei nicht einverstanden, sagte der Belgrader Rechtsanwalt. Borovic hatte den Medienberichten zufolge seine Unzufriedenheit auch durch seine Abwesenheit von der neulichen Sitzung des SPO-Hauptausschusses zum Ausdruck gebracht. Auf der Kommunalebene gibt es allerdings weiterhin eine Aussicht für einheitliche Oppositionslisten. Dies bestätigten gegenüber Medien in den vergangenen Tagen mehrere lokale SPO-Chefs, die ebenfalls die Politik der Parteiführung kritisiert hatten. (APA)