Moskau - Russlands zweitreichster Unternehmer, der an Strabag und Magna beteiligte Oleg Deripaska, treibt die Diversifizierung seiner Aktivitäten voran. Wie den soeben veröffentlichten Unternehmenszahlen zu entnehmen ist, ist der Umsatz seines zehn Jahre alten Konzerns "Basel" im Vorjahr um 40 Prozent auf 18,47 Milliarden Dollar gewachsen. Der Anteil seines Herzstückes, des Aluminiummarktführers "Rusal", am Gesamtkonzern macht zwar immer noch 44,3 Prozent aus, ist damit aber bereits auf weniger als die Hälfte gesunken.

Der für seinen ungehemmten Expansionsdrang bekannte Russe, der heuer 30 Prozent des Baukonzerns Strabag und 20 Prozent der Kapitalanteile sowie 43 Prozent der Stimmrechte beim Autozulieferer Magna erworben hat, hatte im Vorjahr seine größten Zuwachsraten im Autobau (Konzern "Gaz" produziert jährlich 55.000 Pkws und 170.000 Lkws), in der Bauwirtschaft und im Finanzsektor erzielt.

Geordnet ist Deripaskas Großimperium, das laut einer Studie des russischen "Zentrums für politische Konjunktur" zu den sieben großen Kreml loyalen Einflussgruppen im Land gehört, in sechs Branchengruppen geordnet: Energie, Auto- und Flugzeugbau, Rohstoffförderung, Finanzdienstleistungen, Baumaterialien sowie Infrastruktur- und Immobilienbau.

Mit Strabag und Hochtief (9,99 Prozent) will Deripaska nun im Bausektor Gas geben. (sed, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23./24.6.2007)