Im Mai hatte ein ähnlicher Zusammenstoß in Tripoli heftige Kämpfe am nahe gelegenen palästinensischen Flüchtlingslager Nahr al-Bared ausgelöst. Die Auseinandersetzungen zwischen der Armee und den im Lager verschanzten Al-Kaida-nahen Extremisten dauerten mehrere Wochen, mindestens 176 Menschen kamen ums Leben. Zwar hieß es vor wenigen Tagen, die Gewalt dort sei beendet.
Armee beschießt erneut Palästinenserlager
Die libanesische Armee hat am Samstag mit ihrer Artillerie erneut das in den vergangenen Wochen umkämpfte Flüchtlingslager Nahr al-Bared im Norden des Landes beschossen. Der Aktion waren Zusammenstöße mit palästinensischen Extremisten vorausgegangen, bei denen im Umfeld des Lagers insgesamt vier libanesische Soldaten getötet wurden, bestätigte die Armee.
Ein Soldat starb, als die Guerillas der radikal-islamischen Fatah al-Islam aus dem Hinterhalt das Feuer auf eine libanesische Patrouille eröffneten. Drei weitere Soldaten kamen ums Leben, als sie beim Entfernen von Minen von einer Sprengfalle überrascht wurden.
Es handelte sich um die ersten blutigen Zwischenfälle, seit die Armee am Mittwoch erklärt hatte, das seit dem 20. Mai umkämpfte Palästinenser-Lager weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht zu haben. Die Zahl der getöteten libanesischen Soldaten erhöhte sich mit den jüngsten Opfern auf 80. Insgesamt sind 148 Menschen bei den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Extremisten ums Leben gekommen.