Wien - Die Dynastie Porsche und Piech hat die Führung in der Liste der Superreichen in Österreich übernommen. Nach dem Tod des Industriellen und Wahlösterreichers Friedrich Karl Flick sind die Nachkommen des VW-Konstrukteurs Ferdinand Porsche jetzt mit Abstand die reichsten Österreicher, geht aus einem Vorabbericht des Wirtschaftsmagazins "trend" hervor.

Die rund 60 Personen in vier Familienstämmen besitzen laut "trend" 8,75 Millionen Stammaktien an der Stuttgarter Porsche AG im Wert von mehr als elf Milliarden Euro und sind zur Gänze Eigentümer der Salzburger Porsche Holding AG, Europas größtem Autohändler. Der Wert des Unternehmens, das zuletzt 10,7 Mrd. Euro Umsatz und kolportierte 2,1 Mrd. Euro Gewinn erwirtschaftet hat und über umfangreiche Liegenschaften in aller Welt verfügt, wird von Experten auf bis zu 14 Mrd. Euro geschätzt.

Flick-Erben auf Platz zwei

Die Flick-Erben werden auf der Liste der österreichischen Milliardäre nach Porsche und Piech jetzt auf Rang zwei geführt, dahinter Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg. Ihr Wälzlager-Konzern, der zweitgrößte weltweit, ist im Vorjahr deutlich gewachsen. Erbprinz Alois von Liechtenstein und Familie sowie Billa-Gründer Karl Wlaschek fielen deshalb laut "trend" hinter die Schaefflers zurück. Danach folgen Kaufhaus-Erbin Heidi Horten und die Spar-Dynastien. Genaue Vermögensangaben machte das am Dienstag erscheinende Magazin in seinem Vorbericht noch nicht.

Die Aufsteiger des Jahres sind laut "trend"-Liste Ronny Pecik und Georg Stumpf, die sich zuletzt als Investoren groß in der Schweizer Industrie eingekauft und damit sogar Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz auf Rang zehn verdrängt haben. Auch die Salzburger Industriellendynastie Palfinger, die über ihre Privatstiftung 62 Prozent an der Palfinger AG, dem Weltmarktführer für Lkw-Kräne, besitzt, ist laut dem Magazin dank des stark gestiegenen Börsenkurses um 526 Mio. Euro reicher geworden. Ähnlich lukrativ soll sich das Aktienpaket entwickelt haben, das der Arbeitersohn Wolfgang Leitner und seine Ehefrau Cattina über die gemeinsame Custos-Stiftung am Grazer Anlagenbauer Andritz AG hält. Der Wert dieses Aktienpakets stieg laut "trend" innerhalb eines Jahres um 353 Mio. Euro auf 665,18 Mio. Euro.

Swarovski-Clan und Julius V. Meinl nicht mehr unter Top 10

Deutlicher ärmer hingegen wurde im Vorjahr demnach der Industrielle und Ex-Finanzminister Hannes Androsch, der mit seiner Beteiligung am angeschlagenen Wettanbieter bwin in den vergangenen zwölf Monaten rund 152 Mio. Euro Verlust gemacht haben soll. Nicht mehr unter den zehn reichsten Österreichern in der "trend"-Liste finden sich anders als noch im Vorjahr auch der Swarovski-Clan, Julius V. Meinl und Familie sowie Emil Alexander und Patricia Kahane. (APA)