Die Verbreitung von Musik oder Druckwerken über das Internet bereitet Verlagen zunehmend Kopfzerbrechen. Die rechtliche Situation ist verworren, selbst klare Gesetze sind wegen der Unüberschaubarkeit des Internets kaum vollziehbar. Nun bietet die österreichische Firma VRcontrol jenen Unternehmen Hilfe an, die sich durch andere im Netz geschädigt fühlen. Zum Aufspüren etwa von widerrechtlich kopierten Musikstücken setzt Ernst Georg Berger von VRcontrol teilweise auf spezielle Software, sogenannte Underground-Suchmaschinen. Meist muss aber auch ein Detektiv aus Fleisch und Blut in Aktion treten, zu gut versteckt sind diverse mp3-files oder ähnliches. "Wir haben schon Musikstücke gefunden, die als jpeg-files (normalerweise sind das Fotos, Anm.) getarnt waren", so Berger im Gespräch. Auch über einen speziellen Erfolg weiß Berger zu berichten. So gaben eine österreichischer und ein deutscher Künstler kürzlich auf einem Geburtstagsfest spontan ein Duett zum Besten, ein Zeitgenosse schnitt die Sache mit und veröffentlichte das Lied kurzerhand im Internet. Einer der Künstler beauftragte VRcontrol und der Übeltäter war rasch ausgeforscht. Meist ist für die Internet-Detektive mit dieser Ausforschung der Auftrag erledigt, mögliche rechtliche Schritte liegen in den Händen der Auftraggeber. "Meist reicht aber auch die Aufforderung an Homepage-Anbieter, sein Unterfangen einzustellen", berichtete Berger. Ansonsten bleibt noch der Weg zum Provider, der bei illegalen Angeboten die betreffende Homepage sperren kann. Derzeit rekrutieren sind nach Auskunft von Berger die VRcontrol-Kunden zu 90 Prozent aus der Musikbranche. Aber auch Filmindustrie und Spielehersteller haben zunehmend Probleme mit widerrechtlichen Plagiaten und Kopien ihrer Produkte.(red/APA)