Das Mädchen wurde für den in Ägypten offiziell verbotenen, aber noch immer praktizierten Eingriff in eine Privatpraxis gebracht. Sie starb, noch bevor sie in das örtliche Spital eingeliefert wurde. Die Mutter, die umgerechnet acht Euro für die Operation bezahlt hatte, beschuldigte die Ärztin mangelnder Sorgfalt. Sie meinte, der Tod sei infolge der Narkose und nicht wegen der Beschneidung eingetreten. Beide Frauen wurden von der Polizei festgenommen.
Klitorisbeschneidung gerechtfertigt
Ein Sprecher der Ärztegewerkschaft und führender Vertreter der Muslim-Bruderschaft, Essam al-Aryan, verteidigte die Klitorisbeschneidung. Die Nicht-Regierungsorganisationen, die gegen die Praxis kämpften, schielten nur nach Geldern aus dem Ausland. "Wir arbeiten im Rahmen des Gesetzes. Dieses erlaubt den Eingriff für den Fall, dass die weiblichen Geschlechtsorgane zu weit vorstehen", erklärte Aryan gegenüber "El Masri El Yom" ("Der ägyptische Tag").