Harare - Die Regierung in Simbabwe will stärker in die Wirtschaft eingreifen und hat damit auch ausländische Investoren aufgeschreckt. Präsident Robert Mugabe plant laut einem am Montag veröffentlichten Gesetzentwurf die schwarze Urbevölkerung mehrheitlich an nationalen Unternehmen beteiligen. Demnach werden Fusionen, Übernahmen oder Umstrukturierungen bei Firmen nur noch genehmigt, wenn sie sich zu mindestens 51 Prozent in den Händen von simbabwesischen Ureinwohnern befinden. Es wird erwartet, dass das Parlament dem Vorschlag zustimmt. Beobachter kritisierten Mugabes Pläne und fürchten, dass sie Simbabwe noch tiefer in die Krise stürzen. Zudem sei vollkommen unklar, wie die Regierung ihr Vorhaben umsetzen wolle, sagte Wirtschaftsberater John Robertson. "Wenn man sich aber anschaut, was sie in der Vergangenheit geleistet hat, könnte es wieder einmal eine chaotische und desaströse Aktion werden." Mugabe wird Misswirtschaft vorgeworfen. Vom ehemaligen Wohlstand des Landes ist kaum noch etwas übrig. Die Inflation ist die höchste weltweit, die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 80 Prozent. Mugabe regiert das Land seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1980. Zu den ausländischen Investoren gehören die Bergbaukonzerne Rio Tinto und Impala Platinum. (APA/Reuters)