Wer behauptet, dass man mit 15 oder gar nur zwölf Eurofightern den Luftraum gerade nur in den acht "Bürostunden" von acht bis 16 Uhr sichern könnte, ist in den Augen von Verteidigungsminister Norbert Darabos ein eingefleischter Eurofighter-Freund.

Und diese repräsentierten nicht die politische Meinung des Ministeriums, sondern allenfalls Fachmeinungen des Generalstabs, von denen es eben mehrere gibt. Seine eigene Meinung stehe fest, auch wenn er die konkrete Zahl an Flugzeugen, die nach den Vertrags-Nachverhandlungen übrig bleiben, nicht nennen wolle: Der österreichische Luftraum könne auch mit weniger als 18 Abfangjägern ausreichend gesichert werden. Den Bürgern empfahl der Minister, beruhigt zu schlafen. Den Koalitionspartner ÖVP konnte er bisher nicht einlullen: "Sollte es zu einer Reduktion der Stückzahlen durch das Verhandlungsergebnis kommen, wünschen wir eine Stellungnahme des Rechnungshofes in Hinblick auf diese Vorgangsweise. Ansonsten aber ist die Luftraumüberwachung eine militärische Angelegenheit, die von den Militärs zu entscheiden ist", sagte die ÖVP-Abgeordnete Maria Fekter.

Die ÖVP hat bisher 18 Flieger als Untergrenze gesehen - was schon eine Reduktion gegenüber den 24 in der Ausschreibung darstellt. Der Rechnungshof hatte schon in seinem Bericht 2002/3 festgestellt, dass selbst mit 24 Flugzeugen "nur die friedensmäßige Luftraumüberwachung vollständig wahrgenommen werden kann; die gemäß der Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin 2001 (Entschließung des Nationalrates vom 12. Dezember 2001) vorgesehene Luftraumsicherung erfolgt hingegen nur in eingeschränktem Umfang." In seinem Bericht 2005/3 kritisierte der Rechnungshof, dass der Reduktion auf 18 Stück "keine militärischen Erwägungen zugrunde" lagen.

Also geht es um politische und kaufmännische. Die Eurofighter GmbH gibt sich wortkarg: "Wir reden miteinander, und solange wir reden, kommentieren wir den Verhandlungsstand nicht. Es gibt von unserer Seite also keine Neuigkeiten, keine Einschätzungen und auch keine Prognosen", sagte Sprecher Wolfdietrich Hoeveler. (cs, nw/DER STANDARD, Printausgabe, 26.6.2007)