Rio de Janeiro - Nach heftigen Schießereien zwischen der Polizei und der Drogenmafia ist am Montag der internationale Flughafen von Rio de Janeiro kurze Zeit geschlossen worden. Die Zusammenstöße ereigneten sich in der Nähe einer Landebahn des Flughafens Galeão - Antônio Carlos Jobim. Bei den Zusammenstößen wurden mindestens drei mutmaßliche Verbrecher getötet. Die Schließung dauerte 35 Minuten.

Die zunehmende Kriminalität verschärft die Krise im brasilianischen Luftverkehr, da erneut viele Flüge verschoben oder gestrichen wurden. Seit vergangener Woche herrscht Chaos auf den brasilianischen Flughäfen. Von Verspätungen von mehr als einer Stunde und von Streichungen waren zuletzt an einigen Tagen mehr als 50 Prozent aller Flüge betroffen. Die Fluglotsen protestieren gegen schlechte Arbeitsbedingungen. Die verantwortliche Luftwaffe entließ derweil 14 Protestführer und versprach Maßnahmen. Staatspräsident Luiz Inacio "Lula" da Silva rief erst am Montag die Militärs auf, "Ordnung in den Laden" zu bringen.

Wiederholte Krisen

Die Krisen wiederholen sich seit Oktober vergangenen Jahres. Ausgelöst wurden sie vom schwersten Flugzeugunfall in der Geschichte des Landes. Damals waren am 28. September zwei Maschinen über dem Urwald kollidiert, eine Boeing der Gesellschaft Gol stürzte ab. Alle 154 Insassen kamen ums Leben. Eine kleinere Privatmaschine konnte notlanden. Die Lotsen fürchten um den guten Ruf ihres Berufsstandes und gehen seitdem in die Offensive. (APA/dpa)