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Foto: APA/AP/Elizabeth Dalziel
Die Auseinandersetzungen zwischen Softwarehersteller Microsoft und Suchmaschinenhersteller Google gehen in eine weitere Runde.

Weitere Änderungen notwendig

Wenige Tage nachdem Microsoft auf die Meldungen von Seiten Googles reagiert hatte und Änderungen bei Vista vermeldete - der WebStandard berichtete - hat der Suchmaschinenhersteller nun verlautbart, dass die Veränderungen weitaus umfassender sein müssten, als Microsoft meint.

Änderungen mit dem Service Pack

Microsoft hatte zunächst zugesichert, dass mit dem ersten Service Pack für Windows Vista auch erste Änderungen in das Betriebssystem einfließen werden, die die Wahl der Software für die systemweite Suche durch die Anwenderinnen ermöglicht. Google hat nun in einem siebenseitigen Dokument erklärt, dass möglicherweise weitergehende Änderungen nötig sind. "Die Einstellung Microsofts bezüglich der Integration der eigenen Desktop-Suche in Windows Vista verletzt die gerichtlichen Bestimmungen der Wettbewerbsbehörde"; tönt es von Seiten Googles. Der Suchmaschinenbetreiber meint, dass für eine wirklich freie Auswahl des Suchanbieters und zur Erfüllung der Auflagen aus dem US-Wettbewerbsverfahren gegen Microsoft aus dem Jahr 2002 mehr getan werden muss.

Konkrete Forderungen

Google fordert von Microsoft konkrete Angaben zum Veröffentlichungstermin des Service Pack 1 für Windows Vista. Bislang hieß es aus Redmond, dass heuer noch eine Betaversion des Vista SP1 veröffentlicht werden würde. Einige Punkte in Googles neuer Beschwerde sind aus Sicht der US-Medien allerdings äußerst strittig; so unter anderem die Behauptung, dass es sich bei der in Vista integrierten Suche "Instant Search" um eine Variante der MSN Desktop Search handelt.

Änderungspläne veröffentlichen

Google fordert weiters, dass Microsoft konkretere Angaben zu seinen Änderungsplänen macht. Es entstünde derzeit der Eindruck, dass Microsoft versuche Zeit zu gewinnen und die AnwenderInnen an seine eigene Suchfunktion gewöhnen wolle, um den alternativen Anbietern den Zutritt zum Markt weiter zu erschweren. Google vermutet zudem, dass die Änderungen von Microsoft nur oberflächliche Maßnahmen sein würden: etwa das einfach die Suchfelder aus dem Startmenü und den Menüs zahlreicher anderer Windows-Fenster entfernen würden, statt das System auch wirklich für andere Anbieter zu öffnen. Insgesamt sei es wegen der zahlreichen Bedenken nötig, die Überwachung von Microsofts Handlungen durch die US-Behörden zu verlängern, um die Umsetzung der Änderungen zu gewährleisten, so ein Sprecher von Google.

Microsoft widerspricht

Von Seiten Microsofts sieht man die Dinge naturgemäß anders. Man habe sich zu Änderungen bereit erklärt, eine weitere Verlängerung der Beobachtung durch die US-Wettbewerbsbehörde sei daher nicht nötig. Ein Microsoft-Sprecher widersprach den Forderungen von Google umgehend und meinte, dass es von Seiten der Behörden geheißen habe, man sei mit den angekündigten Änderungen zufrieden.(red)