Ende Februar hat die Raiffeisen Centrobank (RCB) den „Ostbasket Next Generation“ aufgelegt (ISIN AT 000 0A0 4CQ 9). Die Idee bei der Konzeption dieses Aktienkorbs war es, Papiere aus solchen Ländern zu versammeln, die aus heutiger Sicht die besten Chancen haben, als nächstes der EU beizutreten. Ausgewählt hat die RCB Serbien und Kroatien, wobei der Schwerpunkt des Korbs auf Kroatien liegt: Acht der 13 Titel sind an der Börse Zagreb beheimatet. Gemeinsam kamen sie anfänglich auf ein Gewicht von 66 Prozent. Der Rest – fünf Papiere mit einem Gewicht von 34 Prozent – ist an der Börse Belgrad zuhause. Der Ostbasket Next Generation hat sich hervorragend entwickelt und seit der Auflage rund 20 Prozent an Wert gewonnen.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis dieser Erfolg Nachahmer auf den Plan rufen würde. Wobei die Bezeichnung „Nachahmer“ im Fall des neuen „S-BOX Serbien Open End-Zertifikats“ von der Erste Bank nicht treffend ist (ISIN AT 000 0A0 5QG 7). Denn erstmals vereint hier ein Emittent ausschließlich Aktien aus Serbien in einem Paket. Der von der Börse Stuttgart berechnete S-BOX Serbien berücksichtigt anfangs die zwölf liquidesten Unternehmen des Balkan-Staats. Angemerkt sei, dass dieser Aktienmarkt natürlich noch stark unterentwickelt ist. Da sich das künftig ändern dürfte, kann das Auswahlbarometer im Lauf der Zeit bis auf 20 Titel anwachsen. Die Indexüberprüfung findet vierteljährlich statt. Dabei spielt neben der Marktkapitalisierung auch die Liquidität eine maßgebliche Rolle. Eine Obergrenze von 25 Prozent schützt davor, dass eine einzelne Aktie einen übermächtigen Einfluss gewinnen kann. Anfangs kommt die Aktie der AIK Banka dieser Kappungsgrenze als Schwergewicht recht nahe. Der S-BOX Serbien wird als Kurs-Index berechnet, Dividenden werden also nicht reinvestiert. Positiv ist, dass das Zertifikat ohne Laufzeitbeschränkung konzipiert ist und dass keine Managementgebühren anfallen.

Wirtschaftlich steht Serbien hervorragend da: 2006 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,7 Prozent geklettert – getrieben von den Exporten, die um 20 Prozent zulegten. Mit plus sieben Prozent ist der Anstieg der Verbraucherpreise einigermaßen im Griff. Experten zufolge sollte sich das hohe BIP-Wachstum in den kommenden Jahren fortsetzen, wenngleich die hohe Arbeitslosigkeit von circa 20 Prozent und die Kosovo-Problematik nach wie vor auch hohe Risiken bergen.

ZJ-Fazit: Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn es ein Emittent Anlegern ermöglicht, in Aktien einzelner aufstrebender Länder zu investieren. Jedoch sollten beim Zertifikat auf den S-BOX Serbien-Index nur äußerst spekulative Naturen zugreifen. Denn sollte es im Land zu wirtschaftlichen oder politischen Problemen kommen, ist man hier großen Kursrisiken ausgesetzt. Konservative Anleger können alternativ ein Index-Zertifikat auf den wesentlich breiter angelegten südosteuropäischen SETX kaufen, wie es zum Beispiel von der RCB Bank angeboten wird (ISIN AT 000 0A0 0BF 2).