Ob bei Tempo 90 auf der Überholspur oder mit 150 km/h über die Nordbrücke, Österreichs schlechteste Autofahrer decken fast alle Facetten der Fahr-Unkunst ab. Neun von ihnen stellen sich ab 13. Juli ihren Schwächen und zeigen beim ORF-Sommer-Event "Österreichs schlechtestes Autofahrer" acht Folgen lang, was sie nicht können. Zu sehen ist das Showformat, das von Ö3-Moderator Robert Kratky präsentiert wird, jeweils Freitags um 21.55 Uhr in ORF 1.Dass der Reiz des Scheinwerferlichts Teilnehmer verleiten könnte, absichtlich bei Rot über die Ampel zu fahren, glaubt ORF-Entwicklerin Dodo Roscic nicht: Die Castingexperten am Küniglberg würden Bluffer sofort enttarnen. Gute Preise gebe es außerdem nur für gute Fahrer. Drei Autos zu Schrott gefahren

"Ich war total in meiner Autofahrer-Ehre gekränkt, als ich gehört habe, dass mich meine Freundin für die Show angemeldet hat", gestand der 22-jährige Kärntner Johann Kurath beim Fahrtraining am ÖAMTC-Verkehrsübungsplatz in Teesdorf. Für seine Freundin ist Johann der perfekte Anwärter auf den Titel "Österreichs schlechtester Autofahrer", nachdem er bereits drei Autos zu Schrott gefahren hat. "CDs wechseln ist ihm viel wichtiger als die Straße", klagte sie.

"Wollen niemanden lächerlich machen"

"Wir wollen bei der Show niemanden lächerlich machen, jeder soll sich irgendwie ertappt fühlen", sagte ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Die Kandidaten repräsentieren nur das Land, bestätigte auch Moderator Kratky, der sich selbst übrigens für einen ganz passablen Autofahrer hält.

Ziel der Sendung ist es, so schnell wie möglich abgewählt zu werden. Denn nur wer seinen Fahrstil deutlich verbessert, wird von der vierköpfigen Jury aus dem Training entlassen und hat die Chance, einen Neuwagen zu gewinnen. Die Show will also eine "locker-leichte, spielerische" Verkehrserziehung für jedermann sein. Davon, dass das Thema interessiert, sind die Verantwortlichen überzeugt: "Das Thema ist heiß", sagte Kratky. Denn wenn es ums Autofahren geht, sind plötzlich alle Österreicher Spezialisten und können mitreden.

Acht Folgen

"Österreichs schlechtester Autofahrer" wird ab 13. Juli in acht - zuvor aufgezeichneten - Folgen ausgestrahlt, der Verlierer steht am 31. August fest. Seit Montag üben die neun Kandidaten in Teesdorf, als Beifahrer steht ihnen jeweils derjenige, der sie angemeldet hat, zur Seite. Beweisen müssen sich die Autofahrer beim Schleudertraining, beim plötzlichen Auftauchen von Hindernissen, beim Einparken etc. - auch für die Kameraleute eine nicht immer ganz ungefährliche Aufgabe. (APA/prie/DER STANDARD; Printausgabe, 27.6.2007)