Neu-Delhi - Aus Protest gegen geplante
Sonderwirtschaftszonen haben maoistische Rebellen im indischen
Unionsstaat Westbengalen einen Bahnhof niedergebrannt. Züge mussten
weiträumig um den 250 Kilometer nordwestlich von Kalkutta gelegenen
Bahnhof umgeleitet werden, wie die Nachrichtenagentur Press Trust of
India (PTI) am Mittwoch meldete. Die Attacke erfolgte am zweiten Tag
gewalttätiger Proteste der Maoisten in insgesamt sechs indischen
Teilstaaten.
Frachtzug
zerstört
Am Vortag hatten Maoisten im Unionsstaat Jharkhand einen Frachtzug
zerstört. Die Maoisten argumentieren, dass die Bauern ihr Land
verlieren, wenn die Wirtschaftszonen eingerichtet werden, und wollen
daher den Verkehr in diese Gebiete lahm legen. In dem erst im Jahr
2000 aus dem südlichen Teil des Unionsstaates Bihar gebildeten 28.
Unionsstaat sind mehrere maoistische Untergrundorganisationen aktiv.
Kampf um mehr Rechte für die Bauern
Die als Naxaliten bekannten maoistischen Rebellen kämpfen seit
Jahrzehnten für Grundbesitz und Arbeitsplätze für die arme
Landbevölkerung. 1967 war es zu einem Bauernaufstand im Ort Naxalbari
nahe der Grenze zu Nepal gekommen. In der Vergangenheit haben die
Aufständischen häufig Polizisten und Regierungsbeamte angegriffen,
die sie als Kollaborateure der Großgrundbesitzeroligarchie
brandmarken. (APA/dpa)