Das Nettovermögen der vermögenden Privatpersonen stieg 2007 um über elf Prozent auf 37,2 Bill. Dollar (über 27,6 Bill. Euro), das ist der erste zweistellige Zuwachs seit sieben Jahren.

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Wien – Auch heuer wieder trumpft der jährlich erscheinende "World Wealth Report" der Beratungsunternehmen Capgemini und Merrill Lynch mit Superlativen auf. In der Studie, die die Vermögenssituation der Reichen und Superreichen untersucht, gibt es nur Zuwächse: Das Gesamtvermögen der reichen Privatpersonen – um dazugezählt zu werden, muss man über ein veranlagtes Vermögen von mindestens einer Million Dollar verfügen – ist im Vorjahr auf 37,2 Billionen Dollar (28,8 Billionen Euro, das sind 28.800.000.000.000 Euro) angestiegen. Dies ist ein Zuwachs um 11,4 Prozent. Auch der Kreis der Betuchten ist angestiegen, und zwar um 8,3 Prozent auf 9,5 Millionen Menschen.

Österreich-Millionäre

Diese Entwicklung war auch in Österreich feststellbar. Die Zahl der Millionäre stieg hierzulande auf den stattlichen Personenkreis von 72.600 an, um 4900 Menschen mehr als im Jahr 2005. Dies sind Personen, die in Österreich ihren Hauptwohnsitz haben, deren Vermögen aber nicht notwendigerweise in Österreich geparkt sein muss.

Wie hoch das Vermögen der Reichen und Ultrareichen auf Länderbasis ist, wird von Capgemini/Merrill Lynch nicht bekannt gegeben. Erstens, weil in Zeiten freier Finanzströme eine Zuordnung schwierig ist und zweitens, weil eine solche Zahl insbesondere in ärmeren Ländern für Unmut sorgen könnte. Grundsätzlich aber, sagt Gregor Erasim von Capgemini, seien in "reifen" Märkten rund ein Prozent der erwachsenen Bevölkerung Millionäre; in Afrika aber etwa nur 0,25 Prozent.

Gewachsen sind auch die Ausgaben der Reichen und Superreichen. Während die Kosten des Normalbürgers im Vorjahr weltweit um vier Prozent stiegen, legten die Ausgaben, die im World Wealth Report "Investments of Passion" genannt werden, um sieben Prozent zu: Luxusautos, Boote, Flugzeuge, Schmuck und teure Hobbys wie Rennpferde oder Segelyachten verteuerten sich überproportional. Gleichzeitig beobachten die Consulter auch ein gestiegenes und anspruchsvolleres Konsumverhalten der Wohlhabenden: "Es werden auch Großraumflieger, die 150 Millionen Dollar kosten, für Privatzwecke gekauft", sagt Erasim.

Das soziale Engagement hinkt dem hinterher. Lediglich elf Prozent der Reichen haben insgesamt sieben Prozent ihres Vermögens sozialen Zwecken gewidmet. Wobei Personen, die ihren Wohlstand selbst erarbeitet haben, großzügiger sind als Erben. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.06.2007)