Russland
St. Petersburg: Ermittlungen wegen Polizeiübergriffen
Polizisten löste Kundgebung gegen Putin mit Gewalt auf
St. Petersburg - Die Staatsanwaltschaft von St.
Petersburg ermittelt gegen Polizisten, die im April mit Gewalt eine
Oppositionsdemonstration aufgelöst hatten. "Nach Untersuchungen von
Verletzungen der Demonstranten wurde ein Strafermittlungsverfahren
wegen Machtmissbrauchs eröffnet", teilte die Staatsanwaltschaft am
Mittwoch mit. Derartige Verfahren gegen Sicherheitskräfte sind in
Russland sehr selten. Das Vorgehen der Polizei bei der Demonstration am 15. April hatten
die deutsche EU-Ratspräsidentschaft, die US-Regierung und
Menschenrechtsgruppen als "inakzeptabel" verurteilt. Rund 500
Anhänger des Oppositionsbündnisses "Anderes Russland" von
Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow hatten bei dem Protest den
Rücktritt von Präsident Wladimir Putin gefordert. Als sie sich nach
Ende einer genehmigten Veranstaltung auf eine Metro-Station
zubewegten, ging die Polizei mit Gewalt gegen sie vor. Dutzende
wurden in Mannschaftswagen gezerrt, wo Polizisten sie traten und sie
mit Schlagstöcken schlugen. (APA/Reuters)