Wenn Standard-Kollegen wie Architekturkritiker Wojciech Czaja ein Buch verfassen, ist man natürlich immer ein klein wenig voreingenommen. Aber sein jüngstes Werk "periscope architecture" (ISBN 978-3-85493-139-3, 42 Euro) ist wirklich schräg.

Auch aufgrund des Inhalts, behandelt es doch die ersten zehn Jahre des Architekturbüros gerner°gerner plus, die in und rund um ihre Gebäude auch ganz gern die Schräge haben. Aber vor allem ist die im Weingut von Leo Hillinger präsentierte Monografie schräg, weil sie schräg ist. Unten nämlich. Der untere Rand ist (zur Verzweiflung der Drucker) schief, sodass der Buchrücken im Regal nicht im üblichen 90-Grad-Winkel bleibt, sondern sich den potenziellen Lesern und Leserinnen entgegenneigt.

Bei der Vorstellung in Jois (das Weingut haben übrigens Andreas und Gerda Maria Gerder gebaut) haben es Czaja, das Architektenpaar und Grafikerin Gabriele Lenz dennoch ohne größere Probleme geschafft, gerade Widmungen in die Exemplare der Gäste, unter ihnen Frauenministerin Doris Bures, Josef Ostermayer (GF Wohnfonds Wien), Werber Rudi Kobza und Standard-Chefredakteur Gerfried Sperl, zu schreiben. (moe, DER STANDARD Printausgabe 28.6.2007)