Bagdad/Basra/Genf/Washington - Bei einem Anschlag im südlichen Bagdader Schiitenviertel Bayaa sind am Donnerstag mindestens 30 Menschen getötet und 50 weitere verletzt worden. Am Tigris-Ufer wurden 20 enthauptete Leichen in Zivilkleidung entdeckt.

Die Autobombe explodierte am Morgen während der Hauptverkehrszeit bei einem Taxi- und Kleinbus-Stand. In der Nacht zuvor war ein anderer schiitischer Stadtteil Schauplatz eines Anschlags. In Kadhimiya starben bei einem Bombenanschlag zehn Menschen. Drei britische Soldaten wurden in der Nacht auf Donnerstag in Basra getötet, als ein Sprengsatz neben ihrem Fahrzeug explodierte. Ein weiterer Soldat erlitt bei dem Anschlag Verletzungen, bestätigte ein Sprecher der britischen Truppen in Basra. Das angegriffene Fahrzeug war Teil eines Nachschubkonvois.

Enthauptete Leichen entdeckt

Südlich der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Donnerstag nach Polizeiangaben 20 enthauptete Leichen entdeckt worden. Die männlichen Toten wurden in der Ortschaft Salman Pak von Einwohnern am Ufer des Tigris gefunden, teilte die Polizei mit. Identifiziert worden seien die Leichen noch nicht. Die Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Der Hintergrund des Massakers war unklar.

Der irakische Staatspräsident Jalal Talabani hat am Donnerstag in Genf Möglichkeiten für die Einberufung einer Versöhnungskonferenz ausgelotet. Er war am Mittwochabend anlässlich einer Versammlung der Sozialistischen Internationale (SI) in der Schweiz eingetroffen. Neben Talabani, der Chef der Patriotischen Union Kardistans (PUK) ist, sind auch der Kurdenführer Massoud Barzani, Chef der Demokratischen Partei Kurdistans, und mehrere sunnitische und schiitische Abgeordnete nach Genf gekommen. (APA/Reuters/sda)