Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am 18. Juni. Die Armee bestritt, dass es einen Befreiungsversuch gab. Präsident Alvaro Uribe leitete eine Sitzung des Sicherheitsrates, auf der über die jüngsten Vorgänge beraten wurde.
Armee wusste nicht, wo Geiseln sind
"Wir drücken den Familien der Toten unseren tiefen Schmerz über diese Tragödie aus und bemühen uns, ihnen die Leichen so schnell wie möglich zu übergeben", hieß es in der Mitteilung, die die Agentur ANNCOL verbreitete. Armeegeneral Freddy Padilla insistierte indessen, genaue Angaben über den Aufenthaltsort der Abgeordneten seien nicht vorgelegen, daher habe es auch keinen Befreiungsversuch gegeben. Innenminister Carlos Holguin wollte nicht ausschließen, dass sich eine paramilitärische Einheit um die Befreiung der Abgeordneten bemüht habe. Eine Anweisung an die Armee habe es jedenfalls nicht gegeben, fügte Holguin hinzu.
Die FARC fordert die Freilassung von 500 inhaftierten Rebellen und wollte dafür ursprünglich 56 Geiseln freilassen, darunter die getöteten Abgeordneten und die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt. Die Grünen-Politikerin, die auch einen französischen Pass hat, war im Februar 2002 im Präsidentschaftswahlkampf verschleppt worden und wird seitdem im Dschungel gefangen gehalten.