"Givat Avoda ist der Platz, wo sich die Verzweiflung und die Hoffnung getroffen haben." So hat der Botschafter Israels in Österreich, Dan Ashbel, bei der Übergabe des Mahnmals die Stimmung im Saalfeldener Flüchtlingslager in den Jahren 1946 bis 1948 zusammengefasst. Schon die Namensgebung deute auf den "außerordentlichen Optimismus und Lebenswillen" der Überlebenden der NS-Vernichtungslager hin, erläuterte Ashbel. "Givat Avoda" bedeute übersetzt "Hügel der Arbeit": Die Menschen seien mit der Überzeugung gekommen, dass sie jetzt "ihr Leben von Neuem gestalten müssen".
Insgesamt flüchteten - von Pogromen vertrieben - zwischen 1946 bis 1948 etwa eine viertel Million Juden aus Osteuropa. Im polnischen Kielce beispielsweise seien 1946 von den 163 jüdischen Flüchtlingen, die gerade den KZs entkommen waren, 42 ermordet worden. Ashbel erinnerte daran, "dass der Antisemitismus nicht mit der Nazi-Herrschaft zu Grunde gegangen ist".
Ein großer Teil der Flüchtlinge aus Osteuropa gelangte über Salzburg nach Tirol und Italien. Als die französischen Behörden in Tirol begannen, Flüchtlingsgruppen abzuweisen, entschied sich die jüdische Flüchtlingshilfsorganisation "Bricha" für den Weg über den Krimmler Tauernpass ins Südtiroler Ahrntal.