Der FC Kärnten (Red-Zac-Liga) hätte gerne, dass der GAK seine Lizenz übernimmt und dafür Geld hinlegt. Da die Verwirklichung dieser Idee des Austria-Kärnten-Chefs Mario Canori auch einige Probleme des GAK lösen würde, ließ sich dessen Präsident Stephan Sticher zum Nachdenken verführen. Der GAK hätte in der Red Zac ein durch Sponsorenverträge und TV-Lizenzen abgesichertes Budget. Für die Regionalliga gelten die Kontrakte nicht. Da alle teuren Spieler weg sind, würde sich der GAK in der Bundesliga also eher leichter tun als eine Stufe tiefer.

Der FC Kärnten wiederum schleppt mit der Red-Zac-Lizenz sozusagen eine tote Haut mit sich herum und sucht eine Schlange dafür. Er will die Lizenz weghaben, um den Nachwuchs dem Nachfolgerverein überlassen zu können. Denn Austria Kärnten kann die Lizenzvorgaben von drei Nachwuchsteams (T-Mobile-Liga) und die empfohlene Akademie vom Lizenzgeber Pasching nicht übernehmen. Das Lizenzhandbuch schreibt vor, dass die Nachwuchsmannschaften "geografisch in der gleichen Stadt oder Region wie der Klub liegen".

Um den Haberern in Kärnten zu helfen, polemisiert das BZÖ-Steiermark für den Kauf der Lizenz. Typischerweise will sie das mit fremdem Geld, dem der Steuerzahler, bewerkstelligt haben.

Und der aus derselben Ecke denkende Ex-GAK-Präsident Harald Fischl, der den Kärntner Landeshauptmann als "Freund" bezeichnet, will offenbar den von anderen sanierten GAK übernehmen. Er macht Sticher schlecht, der mit dem Konkurs über alle Merkwürdigkeiten der Vergangenheit die Decke breitete. Sticher sollte abwägen, ob er mit der Haut der Schlange nicht auch deren Zunge kauft. (Johann Skocek, DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 29. Juni 2007)