Verlockend sind sie ja, Angebote wie das folgende: BMW 750i, 326 PS, nach 22 Geboten auf Ebay um 4511 Euro, eineinhalb Tage vor Ablauf der Auktion. Klar, neu ist sie nicht mehr, die Protzkarosse, Baujahr 1995 und 145.000 Kilometer unter der Haube. Oder, eine andere Anzeige auf Ebay Motors: "Mercedes-Benz S 500 Topzustand & Gelegenheit. Garagen- und Scheckheftgepflegt. 15.000 Euro."

Risiken

Chef-Autos - diverse dicke bayerische und schwäbische Acht- und Zwölfzylinder - sind zwar angesichts der Klimadebatte pfui, nichtsdestotrotz dürften sie angesichts der Angebote auf den diversen Internetbörsen und Auktionsplattformen doch einen Markt finden. Eine Luxuslimousine zum Preis eines Kleinautos hat zugegebenermaßen Reize.

Aber auch Risiken. Verschleißteile sind zu tauschen, Ermüdungserscheinungen am Fahrwerk sind zu reparieren, die Poltergeister in der Elektrik führen sich ab einem gewissen Alter überhaupt seltsam auf - und Ersatzteile haben den Luxus- und Oberklassemarken entsprechende Preise.

Hohe Fixkosten

Nicht zu vergessen sind auch die horrenden Versicherungsprämien und motorbezogenen Versicherungssteuern, die auf die großvolumigen Gefährte von Staat und Assekuranz berechnet werden. Weiters ist zu bedenken, dass der Spritkonsum ins Maßlose geht (denn die Chefs mussten dafür ja nicht selbst zahlen).

Ein Vorteil einer derartigen Anschaffung ist, dass Luxusautos der Baujahre 1997 bis 2000 ihre steilsten Wertverlustkurven bereits hinter sich haben. Am meisten geht ja - wie ein Blick in die Gebrauchtwagen-Marktberichte von Eurotax zeigt - in den ersten drei Jahren eines Autolebens verloren, danach werden die jährlichen Verluste sukzessive und merkbar kleiner. (szem, AUTOMOBIL; 29.6.2007)