Mangels Nachfrage nehmen die Mobilfunk-Anbieter klarmobil und callmobile nach nur wenigen Monaten ihre 10-Cent-Tarife wieder aus ihrem Programm. Hingegen hält der Vorreiter des Angebots, der Mobilfunknetzbetreiber E-Plus, daran fest. Der Tarif ermöglicht Telefonate in alle inländischen Netze für zehn Cent pro Minute. "Wir liegen auf Kurs und sind ganz zufrieden", sagte ein E-Plus-Sprecher am Freitag. Die KPN-Tochter war Anfang Februar - begleitet von viel Werbung - mit dem Tarif "Zehnsation" an den Start gegangen.

Anders sieht es bei den Mobilfunkdienstleistern aus. "Der Tarif wird ab Juli nicht mehr angeboten", sagte ein Sprecher der Talkline-Tochter callmobile und bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe). Die Resonanz sei sehr gering, erklärte der Geschäftsführer der Freenet-Tochter Klarmobil, Hartmut Herrmann. Das gilt nach Einschätzung von Klarmobil für alle Tarifangebote dieser Art. Auch Drillisch hat einen 10-Cent-Tarif am Markt, dessen Vermarktung dem Zeitungsbericht zufolge zum Monatsende eingestellt wird. Die Unternehmen lassen ihre Discount-Angebote über das Netz der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile laufen.

Vertragsbindung von zwei Jahren

Als Gründe für die geringe Nachfrage nennen Klarmobil und Callmobile die Vertragsbindung von zwei Jahren sowie den monatlichen Mindestumsatz von zehn Euro, der die Kunden abschrecke. Diese entschieden sich dann überwiegend für alternative Angebote ohne Mindestumsatz, bei denen die Minutenpreise mindestens vier Cent höher lägen. Mit dem Geschäft in diesem Bereich zeigten sich Klarmobil und Callmobile zufrieden, ohne jedoch Kundenzahlen zu nennen.

Die 10-Cent-Tarife gelten als so genannte No-Frill"-Angebote. Diese sind nur im Internet zu haben und bieten günstige Einheitstarife in alle Netze rund um die Uhr. Dafür verzichtet der Kunde aber auch auf Zusatzleistungen wie ein günstiges Handy.(Reuters)