Die Aufzeichnung kam noch am Donnerstagabend ins Internet und wurde landesweit bekannt. "Das ist nicht die Art, über Frauen oder überhaupt über jemanden zu sprechen", mischte sich am Freitag sogar Präsident Nicolas Sarkozy (UMP) in die heftige Debatte über den Zwischenfall ein. Allerdings schloss Sarkozy eine Sanktion gegen Devedjian aus, da er sich bereits entschuldigt habe. Justizministerin Rachida Dati (UMP) hatte die Beschimpfung bereits vordem als "unzulässig" verurteilt.
"Schockierend"
Comparini betonte, Devedjians Worte bezeugten "einen mangelnden Respekt für alle Frauen". "Diese Worte sind schockierend, bedauernswert", sagte die Zentrumspolitikerin am Freitag im Radiosender "Europe 1" und fügte hinzu: "Wie kann in unserem Land eine Kultur der Debatte geschaffen werden, wenn man auf diese Weise von jenen spricht, die andere Werte verteidigen?" Devedjian hatte sich bereits am Donnerstag persönlich bei der ehemaligen Parlamentarierin und am Freitagvormittag öffentlich in einer Pressekonferenz entschuldigt.
In der betreffenden Reportage sieht man den UMP-Abgeordneten Renaud Muselier, der Devedjian seinem Parteifreund Michel Havard vorstellt. Dieser hatte Comparini bei der jüngsten Parlamentswahl am 17. Juni in Lyon geschlagen. Der UMP-Generalsekretär gratuliert Havard in dem Film zum Sieg und bezeichnet Comparini im selben Satz als "Schlampe".