Washington - Neue Runde im Bananenstreit: Die USA haben
am Freitag bei der Welthandelsorganisation WTO in Genf einen Antrag
auf Überprüfung der Importbeschränkungen in der Europäischen Union
für Bananen eingereicht. In einer Erklärung bezeichnete es die
US-Handelsbeauftragte Susan Schwab als "bedauerlich", dass die EU und
Lateinamerika bisher noch keine Lösung im Streit um die
Bananenimporte gefunden hätten. Die WTO müsse nun überprüfen, ob die
Bestimmungen der EU überhaupt mit den Vorschriften der
Handelsorganisation in Einklang stünden.
Schwab ließ Sympathie für den südamerikanischen Bananenproduzenten
Ecuador durchblicken, der im November 2006 Klage bei der WTO
eingereicht hatte. "Wir teilen die Sorge Ecuadors und anderer
lateinamerikanischer Exporteure über das Fortdauern der
diskriminierenden Importzölle in der gegenwärtigen Bananenordnung der
EU", erklärte Schwab. Die USA hatten sich bereits seit 1993
langwierige Auseinandersetzungen um Einfuhrrechte geliefert, die in
eine neue EU-Bananenordnung mündeten.
Die EU schlägt auf Bananenimporte seit Jänner vergangenen Jahres
176 Euro Zollgebühr pro Tonne auf. Ecuador sieht sich jedoch durch
Ausnahmeregeln für die so genannten AKP-Staaten benachteiligt.
Ehemaligen französischen, britischen und portugiesischen Kolonien
wird in bestimmten Mengen die zollfreie Einfuhr von Bananen in die EU
garantiert. (APA)